Die Kommunalwahl in Thüringen am Sonntag ist ein bedeutendes Ereignis im Wahljahr, bei dem die politische Stimmung im Land getestet wird. 1,7 Millionen Wahlberechtigte sollen in den kommenden Tagen in fünf kreisfreien Städten sowie in Eisenach ihre Stimmen abgeben, um die Oberbürgermeisterposten neu zu besetzen. Zudem stehen 93 Städte vor der Wahl der Bürgermeister:innen, mit 70 hauptamtlichen Positionen. Darüber hinaus werden die Kreistage und die meisten Stadt- und Gemeinderäte neu gewählt.
Mit knapp 19.000 Kandidat:innen für 7500 Sitze ist eine breite Auswahl vorhanden, obwohl es in sieben Gemeinden keine Wahlvorschläge gibt. In Ruhla tritt ein Kandidat, Frank Böwe, sowohl auf den Listen von AfD als auch CDU an, ohne Mitglied in einer der Parteien zu sein. Die politischen Spitzenposten in den kreisfreien Städten sind derzeit von SPD, CDU, FDP, Linken und einem Parteilosen besetzt, was die Vorhersage des Wahlausgangs erschwert.
Die Wahl wird auch als Stimmungstest angesehen, insbesondere für die AfD nach vergangenen Skandalen. Die Partei eroberte erstmals ein Landratsamt im letzten Jahr, verlor jedoch daraufhin in Nordhausen und Saale-Orla. Auch die CDU, die 2018 als stärkste Partei aus der Kommunalwahl hervorging, wird bei dieser Wahl beobachtet, ebenso wie die Ampelparteien, um mögliche Strafen zu vermeiden.
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