Die AfD Thüringen erlebte am Wahlabend einen Dämpfer, da sie trotz ihres Wunsches, Thüringen „blau einzufärben“, nur im Altenburger Land Erfolg hatte. In den meisten Landkreisen gelang es der rechtsgerichteten Partei, in die Stichwahl einzuziehen. Allerdings stehen ihre Chancen in vielen Regionen schlecht, solange die Mitte-Parteien stabil bleiben.
In Jena, Erfurt und Gera waren die Aussichten für die AfD düster. Im Altenburger Land führte Heiko Philipp hauchdünn vor dem CDU-Amtsinhaber, doch die Stichwahl bleibt fraglich. Der AfD-Kandidat Denny Jankowski belegte in Jena nur den vierten Platz. FDP und Grüne kamen in die Stichwahl. Auch Vize-Parteichef Stefan Möller scheiterte in Erfurt und verpasste die Stichwahl. Andreas Bausewein von der SPD und Andreas Horn von der CDU kämpfen in Erfurt um das Amt. In Gera erreichte die AfD mit Kandidat Wieland Altenkirch kein Stichwahl-Ergebnis.
Die Höcke-Partei entschied sich im Kreis Hildburghausen, nicht anzutreten, und ermöglichte so einem Neonazi, in die Stichwahl einzuziehen. Dies ist ein bedenklicher Schritt, da fast ein Viertel der Wähler für den Rechtsextremen stimmte. Trotz des Dämpfers bei den Kommunalwahlen zeigt die AfD in der Mai-Umfrage von INSA zur Landtagswahl eine Unterstützung von rund 30 Prozent, was sie zur stärksten Kraft im neuen Landtag des Freistaates machen würde. Die enttäuschenden Ergebnisse bei den Kommunalwahlen bedeuten also nicht zwangsläufig, dass die AfD auch bei der Landtagswahl hinter den Erwartungen zurückbleiben wird.
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