Im Thüringer Infrastrukturministerium gibt es derzeit Zuversicht hinsichtlich des geplanten Ausbaus der Mitte-Deutschland-Verbindung, trotz angespannten Finanzlagen. Laut Abteilungsleiter Andreas Minschke ist das Projekt fest im Verkehrswegeplan verankert und die Elektrifizierung der Bahnstrecke wird als entscheidend für die Klimaziele betrachtet. Olaf Behr vom Bündnis Pro Bahn hebt jedoch hervor, dass nur etwa 40 Prozent der Bahnstrecken in Thüringen elektrifiziert sind und die eingleisigen Abschnitte oft zu Verspätungen führen. Aktuell sind etwa fünf Kilometer zweigleisiger Ausbau zwischen Papiermühle und Hermsdorf sowie zwischen Töppeln und Gera erforderlich, um die Pendlerzeiten zu verbessern.
Für den Ausbau soll eine Kosten-Nutzen-Untersuchung durchgeführt werden, auf deren Ergebnisse bis September 2025 gewartet wird. Sollte die Prüfung negativ ausfallen, plant die Thüringer Landesregierung, eigene Mittel bereitzustellen, vorausgesetzt, der Landtag stimmt zu. Der Ausbau, der Störungen auf der Trasse und Platzverhältnisse berücksichtigt, umfasst 115 Kilometer Strecke und zahlreiche Brücken und Bauwerke. Behr fordert einen klaren Fahrplan zur Verbesserung der Angebotsqualität im Thüringer Schienennetz, da das aktuelle Angebot nicht ausreicht, um den Anforderungen der Pendler gerecht zu werden, umso mehr, wenn der Güterverkehr in Betracht gezogen wird. Weitere Informationen finden sich hier.