Die freiwilligen Feuerwehren in Thüringen sind unverzichtbar für den reibungslosen Betrieb im Freistaat. Die harte Arbeit der Feuerwehrleute wird größtenteils durch ehrenamtliches Engagement geleistet, dem jedoch oft die gebührende Anerkennung fehlt. Medienberichte zeigen immer wieder, wie Einsatzkräfte bei ihrer Arbeit behindert oder gar angegriffen werden. Bei einem Besuch von Innenminister Georg Maier in Ilmenau brachte ein Feuerwehrmann seine Frustration zum Ausdruck, insbesondere über ein bestimmtes Thema, das er nicht nachvollziehen kann.
Neben diesem Anliegen fühlten sich die Feuerwehrleute bei dem Besuch des Innenministers auch in anderen Belangen von der Politik im Stich gelassen. Es fehlt an Mitbestimmung und direkter Vertretung als Lobbyist in der Politik, wie Tobias Seeber, stellvertretender Stadtbrandmeister, betonte. Der Feuerwehrverband, dem auch Mitglieder von Feuerwehrvereinen angehören, kann die spezifischen Anliegen der Freiwilligen Feuerwehren nicht ausreichend vertreten. Die Berufsfeuerwehren dominieren die Diskussionen im Städte- und Gemeindebund, was zu dem Gefühl der Unterrepräsentation der Freiwilligen Feuerwehren in Thüringen führt.
Nicht nur die mangelnde politische Vertretung bereitet Sorge, sondern auch die veränderte Einstellung der Bevölkerung während Rettungseinsätzen. Stellvertretender Stadtbrandmeister Seeber beklagt, dass immer mehr Menschen Anweisungen der Rettungskräfte ignorieren und sich egoistisch verhalten. Die zunehmende Respektlosigkeit und Eigeninteresse der Bevölkerung gefährdet nicht nur die Sicherheit der Feuerwehrleute, sondern auch die Effektivität ihrer Einsätze. Es ist höchste Zeit, dass die Gesellschaft die wichtige Arbeit der freiwilligen Feuerwehren in Thüringen wieder angemessen wertschätzt und ihnen den nötigen Respekt entgegenbringt.