Der tragische Bob-Unfall in Oberhof hat ein Todesopfer gefordert, wobei die Richterin gegen die verantwortliche Helferin, Anke S. (47), lediglich eine Verwarnung aussprach. Anke S. musste sich vor dem Amtsgericht Suhl wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung verantworten und wurde am Dienstag schuldig gesprochen.
Der Vorfall ereignete sich am 23. Februar 2023, als Anke S., eine gelernte Groß- und Außenhändlerin, einen Doppelschlauchring trotz roter Ampel in den Eiskanal auf der Oberhofer Rennrodelbahn schob. Kurz darauf prallte ein Gästebob, der von einer anderen Höhe gestartet war, gegen den Ice-Tube im Zielbereich. Der darauf sitzende Familienvater Mario M. verstarb bei dem Unfall, während seine Mitfahrerin schwere Verletzungen erlitt.
Richterin Alexandra Grimm verhängte gegen Anke S. eine Verwarnung und stellte klar, dass bei ungesetzlichem Verhalten während der Bewährungszeit eine Geldstrafe droht. Dabei folgte das Gericht im Wesentlichen dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Nebenklage, die die Familie des Opfers vertritt, forderte eine ausgesetzte Freiheitsstrafe von neun Monaten, während die Verteidigung auf eine Strafe für die Helferin verzichtete.
Kritik an dem Prozess kam von Seiten der Nebenklage und der Verteidigung, die das Fehlen eines Sicherheitskonzepts und die fehlende Verantwortungsübernahme seitens des Bahn-Betreibers und des Veranstalters der Gästefahrten bemängelten. Die Verteidigung warf diesen Parteien vor, kein Interesse an der Aufarbeitung des Unfalls zu haben.
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