Erfurt (Thüringen) – Das Personal der Süd-Thüringen-Bahn schlägt Alarm, da die Abteile für sie zu Zonen der Angst geworden sind. BILD führte eine Testfahrt von Erfurt nach Suhl und zurück durch.
Kurz vor 18 Uhr war der Bahnhof in Erfurt voll, als der RB44 der Süd-Thüringen-Bahn abreiste. Das Servicepersonal, vertreten durch Kerstin B. (57), war von Polizisten und Sicherheitsdienstmitarbeitern umgeben. Kerstin B. erklärte, dass sie immer begleitet werden. Ein Anstecker auf ihrer Bahnuniform trug den Namen „Frau Brandt“, der jedoch nicht ihr richtiger Name war, sondern zur Sicherheit diente.
Während der Fahrt begann Kerstin B. mit der Fahrkartenkontrolle und stieß auf drei Männer, die ein gefälschtes Deutschland-Ticket vorzeigten. Die Zugbegleiterin erkannte den ungültigen QR-Code auf dem Ticket und forderte einen Ausweis, den einer der Männer jedoch nicht vorzeigen konnte. Zivilpolizisten griffen ein und stellten fest, dass das vorgelegte Dokument nicht zuordenbar war. Die Männer erhielten eine Anzeige wegen Betrugs und mussten den Zug verlassen.
Darüber hinaus berichtete Kerstin B., die seit 35 Jahren in dem Beruf tätig ist, von häufigen Vorfällen, bei denen sie beleidigt, bespuckt und bedroht wurde. Die Fahrgäste ohne gültige Tickets gehören leider zum täglichen Bild. Sie betonte die Bedeutung der Deeskalation in Konfliktsituationen.