Die Sanierungsarbeiten am Schloss Reinhardsbrunn, einem bedeutenden Kulturdenkmal in Thüringen, sind in vollem Gange. Seit der Übernahme der Schlossanlage durch das Land Thüringen im Jahr 2021 wurden bereits über 7,2 Millionen Euro investiert, um das stark sanierungsbedürftige Gebäude zu erhalten und für die Öffentlichkeit nutzbar zu machen. Die ehemalige Kapelle des Schlosses, die als Veranstaltungsort für Musik, Theater und Kultur genutzt werden soll, wird noch in diesem Jahr eröffnet.
Die restlichen Arbeiten an der Kapelle sind fortgeschritten; die Erneuerung von Dach und Fassade ist abgeschlossen, während derzeit Innenarbeiten stattfinden, die Deckenverkleidungen, farbige Wandflächen sowie teilweise Vergoldungen umfassen. Zudem werden 162 blaue Glasscheiben der Oberlichter sowie historische Bodenbeläge aus Marmor und bunten Originalfliesen restauriert. Diese Maßnahmen wurden nötig, da die vorherige Besitzerfirma über Jahre hinweg keine Instandhaltungsmaßnahmen ergriffen hatte, was zur Enteignung des Schlosses im Jahr 2021 führte.
Geplante Eröffnung und künftige Nutzung
Die offizielle Eröffnung der renovierten Schlosskapelle ist für den Spätherbst 2025 angesetzt. Bürgermeister Kay Brückmann von der Stadt Friedrichroda entblößte bei einer Sondersitzung des Stadtrats die nächsten Schritte zur Sanierung und betonte die Notwendigkeit eines umfassenden Erschließungskonzepts. Dieses soll unter anderem einen provisorischen Parkplatz auf der Westseite des Parks beinhalten und die Anbindung an Bus, Bahn sowie Radverkehr sicherstellen.
Gemäß den Planungen könnten nach Abschluss der Sanierungsarbeiten mehrere Nutzungsmöglichkeiten für das Schloss realisiert werden. Ein Ideenwettbewerb hat 55 Vorschläge hervorgebracht, darunter Konzepte für ein Hotel, Gastronomie sowie ein Bildungs- und Tagungszentrum. Die bereits entdeckten historischen Elemente, wie der restaurierte Mönchstisch aus der Klosterzeit und die freigelegten Wandmalereien, bieten eine vielversprechende Grundlage für diese Nutzungen.
Sanierungspflichten und Herausforderungen
Die Sanierungsarbeiten am Schloss stehen nicht nur unter dem Aspekt der Denkmalpflege, sondern unterliegen auch spezifischen Sanierungspflichten. Eigentümer und Bewohner denkmalgeschützter Gebäude bei der Erhaltung und Instandsetzung sind dazu verpflichtet, regelmäßige Inspektionen und Restaurierungsarbeiten durchzuführen. Dies umfasst die Wahrung der äußeren Erscheinung, der historischen Substanz und eine angemessene Nutzung der Räumlichkeiten. Die Finanzierung solcher Projekte erfolgt häufig durch staatliche Förderprogramme, die auch steuerliche Vorteile bieten können.
Die komplexen Anforderungen an die Sanierung und die Notwendigkeit der Zusammenarbeit mit Denkmalschutzbehörden stellen eine der Herausforderungen dar, die mit der Restaurierung historischer Gebäude verbunden sind. Der Fachkräftemangel und die Materialbeschaffung können zudem Hindernisse darstellen, die es zu überwinden gilt, um das sanierungsbedürftige Schloss in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.
Schloss Reinhardsbrunn, erbaut zwischen 1827 und 1835 auf der Ruine des Hausklosters der Thüringer Landgrafen, wird als Kulturerbe von überregionaler Bedeutung angesehen. Der weitere Prozess der Sanierung sieht vor, dass weitere 1,7 Millionen Euro im Haushaltsentwurf von 2025 veranschlagt wurden, um weiterhin die umfassenden Sanierungsmaßnahmen fortzusetzen.
Für die Bürger und Besucher der Region wird die Eröffnung der Kapelle und die zukünftige Nutzung des Schlosses nicht nur kulturelle Impulse setzen, sondern auch eine wertvolle Aufwertung des Gebietes mit sich bringen.
Für weitere Informationen zu den Fortschritten der Sanierungsarbeiten am Schloss Reinhardsbrunn besuchen Sie bitte die Seiten von Merkur, MDR und Bauförderung.