Die AfD steht vor düsteren Zeiten beim Kommunalwahlauftakt am kommenden Sonntag. Obwohl die Rechtsaußen in den Umfragen im Osten führend sind, deutet der erste große Stimmungstest für das deutsche Superwahljahr auf einen Misserfolg hin. In Thüringen haben die 1,7 Millionen Wahlberechtigten die Möglichkeit, auf vielen Listen kein einziges AfD-Mitglied zu wählen.
Besonders für den Landesvorsitzenden und Rechtsaußen Björn Höcke wird die Lage immer schwieriger, da ihm die Kandidaten ausgehen. Bei den Landratswahlen konnten für sechs von 13 Landkreisen keine eigenen AfD-Kandidaten gefunden werden. In einigen Kreisen tritt die AfD überhaupt nicht an, in anderen unterstützt sie nur parteilose Kandidaten.
Ein Grund für das Fehlen von AfD-Kandidaten ist beispielsweise der Kreis Hildburghausen, wo alle Bewerber laut Partei angeblich aufgrund einer Kampagne abgesprungen sind. Im Saale-Orla-Kreis konnte die AfD nur durch Stimmen von Rot und Grün in der Stichwahl knapp einer Niederlage gegen den CDU-Landrat entgehen.
Die CDU stellt in zwölf von 13 Kreisen eigene Kandidaten bei den Landratswahlen auf, gefolgt von der SPD in acht Kreisen und der AfD in sieben Kreisen. Die Konkurrenz ist breiter aufgestellt, wobei die CDU mit 906 Vertretern die meisten hat. Die AfD kommt auf 445 Vertreter, deutlich weniger als andere Parteien wie SPD, Linke und Grüne.
Einige Regionen, in denen die AfD-Kandidaten fehlen, sorgen für Spekulationen. Höckes Landesverband hat auf Anfrage nicht erklärt, warum so viele Regionen keine AfD-Kandidaten haben. Die Situation könnte sich für die AfD vor der wichtigen Wahl weiter verschärfen, da das Fehlen von Kandidaten die Chancen der Partei verringern könnte.