Saale-Orla-Kreis

Gemeinschaft gegen Extremismus: Lina Herzog und „Dorfliebe für alle“

Teaser: Lina Herzog und ihr Bündnis „Dorfliebe für alle“ mobilisieren vor der Landtagswahl in Thüringen, um der AfD entgegenzuwirken und für eine demokratische Gesellschaft einzutreten, indem sie Gemeinschaftsprojekte und Aufklärung fördern, um das Bild des Ostens als rechtsradikal zu widerlegen.

In der politischen Landschaft Thüringens zeigt sich ein starkes Engagement gegen den Extremismus, mit dem Bündnis „Dorfliebe für alle“ an vorderster Front. Lina Herzog, eine der 20 Initiatorinnen dieses Bündnisses und Rettungsdienstmitarbeiterin, setzt sich für die Stärkung der Demokratie in ihrer Region ein. Mit den bevorstehenden Landtagswahlen im Januar rückt ihre Arbeit noch stärker in den Fokus, da sie sich für eine aktive Teilnahme der Bürger an demokratischen Prozessen stark macht.

Herzog betont, dass ihr Bündnis die Menschen im Saale-Orla-Kreis ermutigt, an der Wahl teilzunehmen und demokratische Parteien zu unterstützen. Dabei ist es ihnen wichtig, überparteilich zu agieren und nicht direkt eine spezifische Partei zu fördern. „Wir wollen uns nicht explizit für eine Partei positionieren, da wir uns als überparteilich und nicht kommunistisch verstehen“, erklärt Herzog. Dennoch ist sich das Bündnis bewusst, dass jede Stimme zählt und eine strategische Verteilung der Stimmen für eine demokratische Wahl entscheidend ist.

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Aktivitäten des Bündnisses

Um die Bürger zu mobilisieren, veranstaltete „Dorfliebe für alle“ im Mai ein Demokratiefest. Dort wurden verschiedene Gesellschaftsgruppen eingeladen, um ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen. Ein weiterer Schritt war die Gründung eines Frauenwanderkreises, der speziell Müttern und geflüchteten Frauen einen Ort des Austauschs bieten soll. Diese Initiativen zeigen, wie wichtig es ist, eine Gemeinschaft zu schaffen, in der sich die Menschen nicht nur verstanden, sondern auch unterstützt fühlen.

Herzog erläutert weiter, dass das Bündnis auch auf die Sommerfestivals der AfD reagiert hat, bei denen der umstrittene Politiker Björn Höcke auftrat. Sie organisierten mehrere Mahnwachen sowie ein Kunstprojekt, das die Werte des Grundgesetzes symbolisch als Mauer darstellt und damit ein starkes Zeichen gegen den Extremismus setzen möchte. Sie beschreibt die positiven Rückmeldungen: „Es schafft Mut und Zuversicht, nicht alleine zu sein.“

Die Stimmung in der Region spiegelt sowohl Sorgen als auch Zukunftsängste wider. Herzog betont, dass viele Menschen durch die Aktivität des Bündnisses ermutigt werden, gegen Rassismus und Extremismus zu kämpfen. „Diese Aktionen stärken das Gemeinschaftsgefühl und ermutigen die Menschen, im Alltag für demokratische Werte einzustehen“, so Herzog. Ihr Ziel ist es, eine Plattform zu schaffen, die auch Menschen anzieht, die sich bisher nicht politisch engagiert haben.

Der Einfluss einer möglichen AfD-Regierung

Ein rostroter Schatten könnte über der Arbeit von Herzog und ihrem Bündnis liegen, sollte die AfD in die Landesregierung einziehen. Sie befürchtet erhebliche Kürzungen bei den finanziellen Mitteln, die für die Durchführung von Veranstaltungen und Projekten entscheidend sind. Ihr Engagement in der Region hängt stark von Zuwendungen für Demokratieprojekte ab. Herzog äußert sich besorgt über die Auswirkungen dieser politischen Richtung auf die sozialen Strukturen im Saale-Orla-Kreis.

Dennoch bleibt sie optimistisch und betont, dass ihr Bündnis als Stimme einer unterrepräsentierten Gesellschaft fungiert. „Wir bieten einen Raum, in dem Menschen Fragen stellen und Antworten finden können“, erklärt Herzog. Besonders wichtig sei es, jüngeren Generationen eine positive Verbindung zur Heimat zu vermitteln, was in Zeiten des politischen Wandels von großer Bedeutung ist.

In ihren Ausführungen kritisiert sie auch die übergeordnete Berichterstattung zur Wahl im Osten Deutschlands. Sie plädiert dafür, Ostdeutschland nicht pauschal dem Rechtsextremismus zuzuordnen. „Nicht jeder hier ist Rassist oder jubelt Höcke zu“, verdeutlicht sie, dass die Realität differenzierter betrachtet werden muss.

Mit Blick auf die Zeit nach den Wahlen plant Herzog, den Austausch zwischen Einheimischen, Migranten und Geflüchteten weiter zu fördern. Ihr Engagement wird auch über den Wahltermin hinaus bestehen bleiben, um den Alltag aktiv mitzugestalten und das Gefühl der Zugehörigkeit zu stärken. Das Bündnis „Dorfliebe für alle“ will weiterhin ein Ort des Miteinanders sein und somit den Grundstein für eine demokratische und inklusive Gesellschaft legen.

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