Im Saale-Orla-Kreis in Thüringen sind Flüchtlinge seit Februar 2024 zur Arbeit in sogenannten 80-Cent-Jobs verpflichtet. Dies hat zu einem großen öffentlichen Interesse und einer Debatte geführt. Der Landrat des Kreises, Christian Herrgott, wird ständig mit Fragen zu diesem Thema konfrontiert. Journalisten aus dem In- und Ausland sowie Kommunalpolitiker haben sich bereits an ihn gewandt, um mehr darüber zu erfahren.
Die Arbeitspflicht für Flüchtlinge ist jedoch nicht neu. Bereits unter Herrgotts Vorgänger Thomas Fügmann wurde ein entsprechender Bescheid erlassen. Der Saale-Orla-Kreis ist nicht der erste Landkreis, in dem Flüchtlinge zur Arbeit verpflichtet werden, jedoch einer der ersten, die dies flächendeckend umsetzen. Von rund 150 Asylbewerbern in Gemeinschaftsunterkünften wurden bisher etwa 65 zur Arbeit aufgefordert.
Die Bewohner der Unterkünfte zeigen Verständnis und Engagement für die Arbeit, egal ob sie einen formellen Bescheid erhalten haben oder nicht. Sie sehen die Arbeit als selbstverständlich an und integrieren sich durch ihre Tätigkeiten besser. Die meisten Flüchtlinge sind bereit zu arbeiten, es bedarf lediglich der Möglichkeit dazu. Herrgott betont die positiven Effekte der Beschäftigung auf die Integration der Geflüchteten.
Für die Zukunft plant der Landkreis, die Flüchtlinge auch außerhalb der Unterkünfte einzusetzen. Dies birgt jedoch organisatorische Herausforderungen, insbesondere im ländlichen Raum. Die rechtliche Gestaltung solcher Einsätze ist ebenfalls komplex. Trotz kontroverser Diskussionen um die Arbeitspflicht zeigt die Praxis vor Ort, dass die Flüchtlinge die Arbeit als Selbstverständlichkeit ansehen und sich aktiv daran beteiligen, um ihre Integration voranzutreiben.
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