In Pößneck im Saale-Orla-Kreis kam es erneut zu einem Brandanschlag auf kritische Infrastruktur. Diesmal war das Feuer am Bahnstellwerk ausgebrochen. Ein Mitarbeiter wurde bei dem Vorfall verletzt, und der Bahnverkehr wurde in Folge eingeschränkt. Das Stellwerksgebäude des Oberbahnhofs in Pößneck wurde gezielt in Brand gesteckt. Unbekannte Täter legten am Dienstagmorgen gegen 5 Uhr morgens Feuer an der Außenfassade des Gebäudes. Ein aufmerksamer Mitarbeiter bemerkte den Brand, meldete ihn und versuchte, das Feuer zu löschen. Dabei atmete sie vermutlich Rauch ein und wurde mit dem Verdacht auf eine Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Die Feuerwehr war schnell zur Stelle und konnte den Brand löschen, jedoch wurde das Stellwerk dabei beschädigt. Der entstandene Schaden wird auf etwa 30.000 Euro geschätzt.
Aufgrund des Brandes am Stellwerk ist der Zugverkehr auf der Regionalbahnstrecke von Saalfeld nach Gera nur eingeschränkt möglich. Die Erfurter Bahn, die die Strecke betreibt, rechnet mit Verzögerungen bis Mitternacht des folgenden Tages. Die Polizei hat dringend Zeugen des Vorfalls aufgefordert, sich zu melden. Der Zeitraum, in dem die Brandstiftung am Stellwerksgebäude am Grenzweg stattgefunden hat, liegt zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens.
Dieser Vorfall markiert bereits den dritten Anschlag auf kritische Infrastruktur innerhalb weniger Wochen in Pößneck. Kurz zuvor hatten Unbekannte ein Umspannwerk in Brand gesetzt, was zu einem Stromausfall in 3.000 Haushalten führte. Im April wurde bereits ein Funkmast in Pößneck durch mutmaßliche Brandstiftung zerstört. Die Polizei nimmt an, dass die Kriminalpolizei einen Zusammenhang zwischen den drei Bränden prüft.