AfD-Kandidaten erleiden herbe Niederlagen bei Landratswahlen in Thüringen

Die AfD in Thüringen erlebte bei den Landratswahlen am vergangenen Sonntag einen herben Rückschlag. Sogar Höckes Vize-Parteichef Stefan Möller schnitt enttäuschend ab, nur 19,3 Prozent der Stimmen in Erfurt zu erhalten. Die Stichwahl am 9. Juni findet nun zwischen dem SPD-Amtsträger Andreas Bausewein und dem CDU-Herausforderer Andreas Horn statt, da die Grünen und die Linken wenig erfolgreich waren.

Eine weitere Niederlage droht Höcke bei der Kreistagswahl in Saalfeld-Rudolstadt, wo die AfD so zerstritten ist, dass sie mit zwei Listen konkurriert. Auch in Gera könnte die AfD im ersten Wahlgang um das Oberbürgermeisteramt scheitern. Die wenigen AfD-Kandidaten, die sich in die Stichwahl retten konnten, werden voraussichtlich ebenfalls scheitern, basierend auf Erfahrungen aus vorherigen Kommunalwahlen.

Die CDU hingegen feiert Erfolge, insbesondere bei den Oberbürgermeisterwahlen in Weimar, Suhl und Altenburg. Mario Voigt, Thüringens CDU-Chef, zeigte sich erfreut über die Ergebnisse und betonte die Chancen der CDU, die Wahl in der zweiten Runde zu gewinnen. Bei der Landratswahl im Kreis Hildburghausen trat die AfD gar nicht erst an, sodass der Neonazi Tommy Frenck mit 24,9 Prozent als Spitzenreiter in die Stichwahl geht.

Die Wahlbeteiligung lag auf dem Niveau der letzten großen Kommunalwahl. Lange Warteschlangen vor den Wahllokalen sowie Demos gegen Rechtsextremismus begleiteten die Wahlen. In Bad Köstritz kam es zu einem tragischen Vorfall, als eine Wählerin auf dem Weg zum Wahllokal kollabierte und verstarb. Die Ergebnisse lassen Zweifel an Höckes Erfolgschancen bei den bevorstehenden Wahlen aufkommen, obwohl die AfD in Umfragen zur Landtagswahl deutlich vorne liegt, trotz des rechtsextremen Rufs des Landesverbands und der Gerichtsverfahren gegen Höcke.

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