PolitikSaale-Holzland-Kreis

Wahlbeteiligung und politische Entwicklungen in Thüringen: Eine Analyse der Kommunalwahlen 2022

Bei den Kommunalwahlen in Thüringen am 26. Mai lag die Wahlbeteiligung mit 56,6 Prozent etwas unter dem Niveau von 2019. Im Vergleich zu vor fünf Jahren war ein Rückgang zu verzeichnen, was auch auf die zeitgleiche EU-Wahl zurückzuführen sein könnte. Um die Wahlhelfer zu entlasten, wurden in diesem Jahr möglicherweise nur die notwendigen Stichwahlen am Tag der Europawahl durchgeführt, was zu langen Warteschlangen an einigen Wahllokalen führte.

Ein tragischer Vorfall in Bad Köstritz überschattete die Wahl, als eine Frau auf dem Weg zur Stimmabgabe im Vorraum eines Wahllokals kollabierte und später verstarb. Trotzdem setzte sich die Wahl fort. Insgesamt waren 1,74 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, Landräte, Oberbürgermeister, Bürgermeister und Räte zu wählen.

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Die CDU konnte ihre führende Position ausbauen und kam bei den Landrats- und OB-Wahlen auf kommunaler Ebene auf 31 Prozent, was einem Anstieg von 3,7 Prozentpunkten im Vergleich zu vor fünf Jahren entspricht. Die AfD behauptete sich als zweitstärkste Kraft mit 20,5 Prozent. Die Linkspartei verzeichnete hingegen deutliche Verluste und erzielte nur 5,6 Prozent statt zuvor 14 Prozent.

Die SPD gewann an Boden und erreichte 16,7 Prozent. Die Grünen und die FDP spielen bei den Landratswahlen im Freistaat kaum eine Rolle, während FDP-Kandidat Thomas Nitzsche in Jena mit 25 Prozent als Führender in die OB-Stichwahl einzieht. Unter den sonstigen Wahlvorschlägen erhielten Bürgerinitiativen und Wählergemeinschaften 22,5 Prozent.

Die AfD wird voraussichtlich keinen weiteren Landrat in Thüringen stellen können, obwohl sie in einigen Städten wie Gera und Nordhausen die stärkste Partei im Stadtrat ist. In anderen Städten wie Erfurt, Weimar und Jena erreichte die AfD jedoch deutlich unter 20 Prozent. Die WerteUnion trat nur in einzelnen Gemeinden an, wohingegen Umfragen zur Landtagswahl die AfD mit 30 Prozent vor der CDU sehen. Die Linkspartei und das BSW lägen mit je 16 Prozent gleichauf, gefolgt von der SPD und den Grünen. Die FDP könnte die Sperrhürde von zwei Prozent unterschreiten.

Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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