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Rechtsruck bei Thüringen-Wahl 2024: Was erwartet die AfD?

Die Kommunalwahl in Thüringen am kommenden Sonntag markiert den Beginn der diesjährigen Wahlsaison und wird als ein erster Indikator für die politische Stimmung im Land angesehen. Mit 1,7 Millionen wahlberechtigten Thüringerinnen und Thüringern, die ihre Stimme abgeben können, werden in fünf kreisfreien Städten die Oberbürgermeisterbestellungen neu gewählt, während in 93 anderen Städten die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister neu gewählt werden, darunter 70 hauptamtliche. Zusätzlich stehen Neuwahlen für die Kreistage und die meisten Stadt- und Gemeinderäte an.

Insgesamt kämpfen knapp 19.000 Kandidatinnen und Kandidaten um 7.500 Sitze in diesem Wahlzyklus. Interessanterweise gibt es sieben Gemeinden, in denen überhaupt keine Wahlvorschläge eingereicht wurden. Eine bemerkenswerte Kandidatur ist die von Frank Böwe, der für den Stadtrat von Ruhla sowohl auf den Listen der AfD als auch der CDU kandidiert, obwohl er kein Mitglied in beiden Parteien ist. Eine Prognose für den Wahlausgang gestaltet sich schwierig aufgrund lokaler Unterschiede, doch die Wahl wird als Stimmungstest betrachtet, insbesondere im Hinblick auf die Performance der AfD.

Die AfD, die in Thüringen im vergangenen Jahr erstmals ein Landratsamt eroberte, steht vor der Frage, wie sie nach einer Reihe von Skandalen abschneiden wird. Die aktuellen Umfragen deuten darauf hin, dass die Partei trotz Kontroversen weiterhin stark ist und für die Landtagswahl im September prognostiziert wird, das stärkste Ergebnis zu erzielen. Die AfD wird nicht überall mit eigenen Kandidatinnen und Kandidaten antreten, was die CDU, SPD und Grünen dazu veranlasst, jeweils mit mehr Bewerberinnen und Bewerbern in den Wahlkampf zu ziehen.

Innerhalb der AfD herrscht Unstimmigkeit, insbesondere im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, wo Parteispaltungen zu Konkurrenzlisten geführt haben. Selbst Parteiführer Björn Höcke geriet in den Streit und sah sich mit Rücktrittsforderungen konfrontiert. Trotz Skandalen scheinen viele AfD-Wählerinnen und Wähler immun gegen Vorwürfe zu rechtsextremen Parolen zu sein, was sich positiv auf das Wahlergebnis auswirken könnte. Die Linke, die derzeit den Ministerpräsidenten stellt, bildet mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht die drittstärkste politische Kraft in den Umfragen.

Die Fortsetzung der linken Minderheitsregierung in Thüringen ist nach der Kommunalwahl unsicher, und Spekulationen über die künftige Regierbarkeit des Landes kursieren bereits. Die politische Stimmung im Land könnte durch den Ausgang der Kommunalwahl beeinflusst werden, obwohl deren Ergebnis voraussichtlich erst nach Stichwahlen am 9. Juni feststehen wird. Währenddessen wird die Europawahl am selben Tag stattfinden, an dem auch Kommunalwahlen in sieben anderen Bundesländern abgehalten werden.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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