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Rechtsextreme Überraschung: AfD zieht nicht an Spitze bei Thüringer Stichwahlen

Bei den Landrats- und Oberbürgermeisterwahlen in Thüringen war die AfD nicht in der Lage, einen Durchmarsch zu erzielen. Anstatt Spitzenämter zu erobern, werden in vielen Gebieten Stichwahlen stattfinden. Bei der Landratswahl im Landkreis Altenburger Land gewann der AfD-Kandidat die meisten Stimmen, verpasste jedoch die absolute Mehrheit und wird daher in die Stichwahl gehen müssen. In mehreren anderen Kreisen schafften es AfD-Kandidaten ebenfalls in die Stichwahl als Zweitplatzierte.

Insgesamt waren rund 1,7 Millionen Menschen zur Teilnahme an der Kommunalwahl in Thüringen aufgerufen, bei der knapp 7500 Sitze in den Kommunalparlamenten zu vergeben waren. Die Wahl gilt auch als Test für die bevorstehende Landtagswahl am 1. September. Die AfD, die in einigen Kommunen stark verankert ist, hatte im vergangenen Jahr den einzigen Landratsposten in Thüringen gewonnen. Der Landesverband der AfD in Thüringen wird vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft.

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Nur im Kreis Altenburger Land gelang es der AfD, den ersten Platz bei der Landratswahl zu erreichen. In acht weiteren Kreisen schafften es AfD-Kandidaten gemäß vorläufigen Ergebnissen auf den zweiten Platz, was ebenfalls zu Stichwahlen führen wird. Im Landkreis Hildburghausen wird der bekannte Rechtsextremist und ehemalige NPD-Funktionär Tommy Frenck in die Stichwahl mit dem Kandidaten der Freien Wähler gehen. Die CDU-Vertreter ermöglichten trotz Bedenken die Kandidatur von Frenck.

Die CDU in Thüringen zeigte sich mit den Zwischenergebnissen der Kommunalwahl zufrieden und sprach von vernünftigen Entscheidungen. Die Linke hingegen betonte, Thüringen sei nicht plötzlich „blau“ geworden und dass die Wähler den „braunen Griff nach der Macht“ bei den Landrats- und Oberbürgermeisterwahlen im ersten Wahlgang verhindert hätten. Die SPD sieht sich durch das Ergebnis gestärkt und verzeichnet einen Rückenwind für ihre Politik in der Kommunalwahl.

Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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