Am Mittwoch um 20:15 Uhr wird die MDR-Talkshow „Fakt ist! Aus Erfurt“ ausgestrahlt, die sich mit den katastrophalen Zuständen in Thüringer Sportstätten befasst. Die Sendung behandelt dringende Themen rund um die Infrastruktur des Sports und bietet eine Plattform für Expertendiskussionen über Lösungsmöglichkeiten. Diskutierende werden Thomas Zirkel, Hauptgeschäftsführer des Landessportbundes Thüringen, der verantwortliche Minister sowie die Sportsoziologin Dr. Petra Tzschoppe sein. Moderiert wird die Sendung von Kathleen Bernhardt und Lars Sänger, und das Live-Publikum hat die Möglichkeit, den Gesprächsverlauf aktiv zu beeinflussen. Laut tag24.de ist die Sendung ein Jahr lang in der ARD-Mediathek verfügbar.

Ein zentrales Thema der Diskussion sind die Maßnahmen der Thüringer Landesregierung zur Behebung zahlreicher Mängel in den Sportstätten. Eine Befragung des Thüringer Landessportbundes hat ergeben, dass über eine Milliarde Euro benötigt wird, um die maroden Sportstätten im Land instand zu setzen. Thomas Zirkel äußert sich skeptisch darüber, dass alle Probleme auf einmal angegangen werden können. Dr. Petra Tzschoppe hebt hervor, dass viele kostspielige Anlagen für den Breitensport nicht nutzbar sind.

Infrastruktur und Investitionen

Sportstätten spielen eine wesentliche Rolle im Breiten-, Nachwuchs-, Spitzensport sowie im Schul- und Hochschulsport. Sie sind auch wichtig für therapeutische Maßnahmen und Sportveranstaltungen. Die Thüringer Landesregierung fördert die Sportstätteninfrastruktur nach Bedarf, wie auf thueringen.de berichtet wird. Die „Richtlinie zur Förderung des Sportstättenbaus und der Sportstättenentwicklungsplanungen“ regelt Förderverfahren und -voraussetzungen. Hierbei werden Zuwendungen für Neubauten, Umbauten, Modernisierungen und Sanierungen von Sportstätten bereitgestellt, einschließlich Sporthallen und Bäder.

Das Investitionsvolumen im Thüringer Sportstättenbau ist erheblich. Zwischen 30 und 50 Prozent aller kommunalen Sportanlagen gelten als sanierungsbedürftig. Die Sanierung von Sportstätten hat Priorität vor Neubauprojekten. In den Jahren 2014 bis 2018 stiegen die Investitionen im Sportstättenbau um 112 Prozent. Weltmeisterschaften, wie im Jahr 2023 in Oberhof im Biathlon und Rennrodeln, haben die Notwendigkeit von Investitionen weiter verdeutlicht. Die Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen im Biathlonstadion und der Bobbahn in Oberhof sind bereits seit 2019 in vollem Gange.

Nachhaltigkeit und Regelungen

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit im Sportstättenbau. Neubauten müssen strenge energetische Vorgaben beachten. Förderfähige Kosten für energiesparende Maßnahmen und alternative Energien werden anerkannt. Trotz der positiven Entwicklungen gibt es jedoch weiterhin Herausforderungen, insbesondere hinsichtlich der Ungleichbehandlung zwischen Kinderspielplätzen und Sportanlagen in Bezug auf das Immissionsschutzgesetz, welches weiterhin besteht, wie auf bildung.thueringen.de erläutert wird.

Die MDR-Talkshow zeigt somit nicht nur die Probleme auf, sondern gibt auch Einblick in die bestehenden Initiativen und Pläne, die zur Verbesserung der Thüringer Sportstätten beitragen sollen. Angesichts der großen finanziellen Anforderungen und der notwendigen Kooperation zwischen Landesregierung, Kommunen und Sportvereinen ist der Weg zur Umsetzung von „Sportland Thüringen“ noch lang und herausfordernd.