Die Städtische Wohnungsbaugesellschaft (SWG) Nordhausen initiiert mit dem SWG-Gewerbetalk ein neues Format, um den Dialog mit ihren Gewerbemietern zu intensivieren. SWG-Chefin Inge Klaan lud zur ersten Veranstaltung im Studio Johanna in der Altstadt ein, um gemeinsam mit den Gewerbemietern über die Zukunft der Nordhäuser Innenstadt zu diskutieren. Angesichts des sich verändernden Kundenverhaltens und des zunehmenden Onlinehandels stellt sich die Frage, wie die Innenstadt attraktiv und lebendig bleiben kann.
Die SWG Nordhausen verfügt über 150 Gewerbeeinheiten und zählt damit zu den größten gewerblichen Vermietern in der Rolandstadt. Inge Klaan betont, dass die Zeiten sowohl für die Vermieter als auch für die Gewerbetreibenden anspruchsvoll sind. Der Bedarf an Büro- und Praxisflächen steigt, während die Nachfrage nach klassischem Einzelhandel rückläufig ist. Die SWG erwägt, für einige Leerstände einen Gründerwettbewerb auszurufen, um gezielt neue Vermietungen anzustoßen.
Der SWG-Gewerbetalk dient nicht als Konkurrenz zum Citymanagement, sondern soll es ergänzen. Durch die Bündelung der Kräfte von Einzelhändlern, Dienstleistern und Gastronomen soll die Innenstadt für Bewohner und Besucher attraktiv gehalten werden. Bei der ersten Veranstaltung äußerten Gewerbemieter Verbesserungsvorschläge, wie beispielsweise die Erhöhung der Aufenthaltsqualität für alle Generationen in der Innenstadt.
Der Innenstadtexperte Jens Nußbaum präsentierte Strategien für die zukünftige Entwicklung der Innenstadt, darunter die temporäre Nutzung öffentlicher Plätze für neue Angebote wie Spielplätze. Er betonte die Notwendigkeit für den Einzelhandel, sich zu spezialisieren, Mischformen anzubieten und digitaler zu werden. Der SWG-Gewerbetalk wird Ende Juli erneut stattfinden, diesmal mit dem Thema der Öffnungszeiten in der Adventszeit.