Die Diskussion um die Zulassung von Wiesengräbern als alternative Form der Urnenbestattung in der Gemeinde Südharz wurde im Herbst 2022 durch Frank Weidner, Mitglied des Südharz-Gemeinderats, angestoßen. Im Gegensatz zu den bereits etablierten Rasengräbern in Südharz würden Wiesengräber keine zusätzliche Einfassung durch Kies oder Ähnliches aufweisen, sondern die Grabplatte würde in der Wiese eingebettet sein.
Die Friedhofssatzung der Gemeinde Südharz sieht derzeit nicht die Möglichkeit von Wiesengräbern vor, weshalb Weidner vorgeschlagen hatte, dies in den Ortschaftsräten zur Diskussion zu stellen. Allerdings stimmten sieben Ortschaftsräte gegen die Einführung dieser Gräberform, sowie später auch der Bennunger Ortschaftsrat, was die Mehrheit bildete. Der Ratsvorsitzende Andreas Schmidt betonte, dass der Wille der Ortschaftsräte maßgeblich sei und man daher die Einführung von Wiesengräbern in Südharz ablehne.
Diese Entscheidung stieß bei einigen Einwohnern, darunter Anja Apitius aus Roßla, auf Bedauern. Besonders hervorgehoben wurde beispielsweise, dass in Kelbra bereits Wiesengräber existieren, wo Blumen für Verstorbene an einem zentralen Obelisken niedergelegt werden können. Weidner äußerte nach der Ratssitzung ebenfalls Enttäuschung, da die Bürger vorab nicht über die Abstimmung in den Ortschaftsräten informiert wurden und somit keine Gelegenheit hatten, sich eine Meinung zu bilden. Dieser Mangel an Transparenz und Beteiligung der Bürger empfand er als undemokratisch.