Dr. Marie-Luis Zahradnik führt ein Projekt in Bleicherode an, das darauf abzielt, das ehemalige Synagogengrundstück neu zu gestalten und die Erinnerung an dessen jüdische Geschichte zu beleben. Dieses Projekt, das von lokalen Partnern und der Hochschule Nordhausen unterstützt wird, verbindet moderne Gedenkkultur mit Bürgerwissenschaft, um das Andenken an die zerstörte Synagoge lebendig zu halten.
Die Geschichte der Synagoge in Bleicherode reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück, als sich viele Juden in der aufstrebenden Stadt niederließen. Der Bau der Synagoge im Jahr 1882 prägte das Stadtbild und zeigte, dass jüdisches Leben einen festen Platz in der Gemeinschaft hatte. Jedoch wurde die Synagoge während der Reichskristallnacht 1938 einem Brandanschlag zum Opfer, und ihr Verschwinden markierte ein dunkles Kapitel in der Geschichte der Stadt.
Seit 1988 erinnert ein Gedenkstein an den Standort der Synagoge, und jährlich am 9. November wird an die Opfer der Pogromnacht von 1938 gedacht. Nun planen die Stadt Bleicherode, die Wohnungsbaugenossenschaft eG Südharz (WBG) und die Hochschule Nordhausen die Neugestaltung des Gedenkortes. Mit neuen Erkenntnissen aus der Forschung zur Geschichte der Synagoge und dem Fund des Fundaments eines ehemaligen Pfeilers soll das Areals für ein zeitgemäßes Gedenken neu gestaltet werden.
Die Partnerschaft zwischen Forschung, Einwohnern, Kirche und Stadt Bleicherode zeigt das Engagement für die Erinnerung an die jüdische Geschichte der Region. Durch eine Zusammenarbeit mit Handwerkern vor Ort und Bürgerwissenschaftlern wird angestrebt, die neue Gestaltung des Areals mit Bürgerbeteiligung umzusetzen. Das langfristige Ziel ist es, das Gedenken an die Synagoge und ihre Geschichte auch für zukünftige Generationen lebendig zu halten und dem Wandel der Zeit anzupassen.
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