Heute wurden in Berlin die aktuellen Daten zur Kriminalität in Deutschland vorgestellt, wobei besonders die Ausländerkriminalität im Fokus stand. Doch es gab auch positive Beispiele, wie im Landkreis Nordhausen. Dort stach der Fall von Mehdi Musawy hervor, ein 17-jähriger Afghane, der den Wunsch hatte, eine Ausbildung zu absolvieren. In Deutschland stieß er jedoch auf Hürden, die das duale Ausbildungssystem stellte. Durch die Betriebliche Einstiegsqualifizierung (EQ) erhielt Mehdi die Möglichkeit, ein Praktikum in einem Unternehmen zu absolvieren, unterstützt durch die Arbeitsagentur.
Für Unternehmen wie Herfag in Nordhausen war diese Situation eine Win-Win-Situation, da sie durch die finanzielle Unterstützung von Herrn Musawy profitierten. Dieser erhielt bereits eine Zusage für eine Ausbildung im kommenden Lehrjahr. Karsten Froböse, Agenturchef in Nordhausen, zeigte sich stolz über Mehdis Erfolg, betonte jedoch, dass solche Fälle von erfolgreicher Integration Einzelfälle darstellen und nicht die Regel sind. Trotzdem sind solche positive Beispiele wichtig, um die Vielfalt in der Gesellschaft zu zeigen.
In Nordthüringen stieg die Anzahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Ausländer von 1.182 im Januar 2021 auf 1.946 im September 2023, was 6,4 Prozent aller Beschäftigten entsprach. Im Gegensatz dazu bezogen fast 35 Prozent der Bürgergeld-Empfänger im Landkreis Nordhausen einen Migrationshintergrund. Diese Zahlen verdeutlichen die Herausforderungen und Chancen der Migration in Deutschland, wobei individuelle Erfolge wie die von Mehdi Musawy wichtige Leuchttürme darstellen. Trotzdem bleiben die Integrationsbemühungen in einem komplexen gesellschaftlichen und politischen Kontext angesiedelt, dessen Zukunft noch viele offene Fragen birgt.