Das Hainberg-Gymnasium in Göttingen hat den AfD-Politiker Philipp Göthel von einer Podiumsdiskussion ausgeladen, die im Rahmen der bevorstehenden Europawahl vor Schülern der Zehnt- und Elftklässler stattfinden sollte. Die Schulleitung begründete diese Entscheidung mit Göthels politischer Verortung und seiner Vergangenheit, die Verbindungen zur Neonazi- und Hooligan-Szene in Nordhausen aufzeigen. Diese Verstrickungen wurden auch in einem Bericht des Göttinger Tageblatts thematisiert und führten zu Diskussionen über Göthels politische Positionen.
Das Hainberg-Gymnasium hatte Vertreter aller im Bundestag vertretenen Parteien zur Podiumsdiskussion eingeladen, um eine vielfältige Meinungsbildung zu ermöglichen. Laut Schulleiter Thomas Dornhoff soll eine sachorientierte Diskussion gewährleistet werden, was durch Göthels Teilnahme gefährdet wäre. Göthel selbst äußerte Unverständnis über die Ausladung und kritisierte die Einschränkung des Meinungskorridors. Er argumentierte, dass die Ausgrenzung der AfD gegen den Beutelsbacher Konsens verstoße, der die Vielfalt der Meinungen betont und Indoktrination verbietet.
Das niedersächsische Kultusministerium unterstützte die Entscheidung des Hainberg-Gymnasiums und wies auf Göthels Vergangenheit in der Hooligan-Szene und Verbindungen zur rechtsextremen NPD hin. Laut Ministerium seien Positionen der AfD rassistisch und verfassungsfeindlich, weshalb Schulen sich kritisch damit auseinandersetzen müssen. Göthel selbst bestreitet die Vorwürfe aus seiner Vergangenheit und erklärt, dass vieles falsch dargestellt worden sei. Trotzdem bleibt die Diskussion über seine politischen Positionen und die Auswirkungen auf seine politische Tätigkeit bestehen.