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MDR in Finanzkrise: Thüringen von Sparmaßnahmen betroffen

MDR-Sparmaßnahmen: Was bedeutet das für den investigativen Journalismus in Thüringen?

Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) befindet sich in einer finanziellen Krise und muss drastische Sparmaßnahmen ergreifen. Thüringen ist von den Kürzungen betroffen, die auch den investigativen Journalismus beeinträchtigen. MDR-Intendant Ralf Ludwig gab bei einer Mitarbeiterversammlung bekannt, dass der Sender bis 2028 160 Millionen Euro einsparen muss, was jährlich 40 Millionen Euro entspricht.

Diese Maßnahme hat Besorgnis und Aufschreie ausgelöst, da gerade im Superwahljahr die Bedeutung des investigativen Journalismus besonders ausgeprägt ist. Politische Magazine wie „Exakt“ sollen runtergekürzt und halbstündige Reportagen gestrichen werden. Stattdessen soll vermehrt auf das Talk-Format „Fakt ist“ gesetzt werden, obwohl dies weniger faktenbasiert ist.

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Dr. Thomas Hartung, medienpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Thüringer Landtag, äußerte sich fassungslos und besorgt über die geplanten Sparmaßnahmen des MDR. Er betonte die Bedeutung des investigativen Journalismus in Zeiten von Fake-News und sozialen Netzwerken, besonders angesichts wichtiger bevorstehender Landtagswahlen.

Die Thüringer SPD lobte die wichtige Rolle des investigativen Journalismus für die demokratische Grundordnung und hoffte, dass der MDR die Kürzungen überdenkt. Die bisherigen journalistischen Recherchen, wie die Berichterstattung über die italienische Ndrangheta-Mafia und politische Geheimtreffen, haben bereits zu politischen Konsequenzen geführt. Die Bedeutung des investigativen Journalismus für die Gesellschaft und die Demokratie wird durch diese Finanzierungsprobleme des MDR besonders deutlich.

Lebt in Thüringen und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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