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Luchsnachwuchs im Südharz: Zwei Pinselohren erblicken das Licht der Welt

Teaser: Im Südharz wurde der erste Nachwuchs von Luchsen in Thüringen seit Jahren beobachtet, als eine Fotofalle zwei junge Pinselohren mit ihrer Mutter entdeckte, was die Bemühungen zur Wiedereinführung dieser seltenen Raubkatzen in der Region unterstreicht.

Erfurt. Die Rückkehr der Luchse im Südharz bringt frischen Wind für den Naturschutz in Thüringen, da der Nachwuchs dieser bemerkenswerten Raubkatzen die Hoffnung auf eine stabile Population nährt.

Eine positive Entwicklung für die Luchs-Population

Der jüngste Erfolg in der Wiederansiedlung von Luchsen in Thüringen wurde durch eine Fotofalle dokumentiert, die zwei kleine Pinselohren zusammen mit ihrer Mutter im Südharz festhielt. Diese Aufnahmen wurden vom Thüringer Umweltministerium veröffentlicht und eröffnen neue Perspektiven für die Erhaltung dieser seltenen Art.

Die Bedeutung von Monitoring und Wiederansiedlung

Bereits seit dem Jahr 2000 sind Luchse wieder im Harz beheimatet. Die aktuelle Mutter mit ihren Jungtieren wurde an der Grenze zwischen Thüringen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, dem sogenannten Dreiländereck, identifiziert. Um den Fortbestand der Luchse zu sichern, ist ein intensives Monitoring erforderlich, das jährlich durchgeführt wird, um Hinweise auf neugeborene Tiere zu dokumentieren. Die Herausforderung bleibt jedoch, wie viele dieser Jungtiere das Erwachsenenalter erreichen und schließlich nachkommen.

Aufbau einer stabilen Population

Das Thüringer Umweltministerium geht davon aus, dass sich derzeit maximal zehn Luchse dauerhaft im Bundesland aufhalten. Verantwortlich für die Rückkehr dieser Tiere ist eine kombinierte Anstrengung von Naturschutzorganisationen wie dem BUND und dem WWF, die sich für den Erhalt und die Förderung der Luchse in der Region einsetzen. Seit 2016 ist eine Luchsin im Südharz bekannt, die jährlich Nachkommen aufzieht und somit zur Stabilität der Population beiträgt.

Naturschutz und Öffentlichkeitsarbeit

Im Wildkatzendorf Hütscheroda gibt es eine Auffangstation für Luchse, die zunehmend in das Programm zur Wiederansiedlung integriert wird. In diesem Jahr wurden zwei Pinselohren, die im Rahmen eines umfassenden Projekts zur Rückführung in die Freiheit ausgewildert wurden, erfolgreich in den Thüringer Wald gebracht. Diese Tiere stammen sowohl aus der Auffangstation als auch aus Rumänien und sind die ersten ihrer Art, die in diesem Projekt in die Freiheit entlassen wurden.

Einen Blick nach vorn

Die Zahlen zeigen, dass es in Deutschland insgesamt etwa 200 Luchse gibt. Die Hoffnung ist, dass sich die Population in Thüringen stabilisiert und langfristig wächst. Der von der Natur und den Umweltschützern angestoßene Kurs hat die Wiederansiedlung der Luchse erfolgreich gefördert und bietet die Möglichkeit, sowohl die Tierwelt als auch das Bewusstsein für Naturschutz in der Region zu stärken.

dpa

Lebt in Hameln und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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