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Landratsämter und Rathäuser: AfD ohne Erfolg – Wie haben die Querelen geschadet?

Der Ausgang der Kommunalwahlen in Thüringen am Sonntag war von besonderem Interesse, da die AfD in den letzten Wochen mit Querelen um ihre Spitzenleute Maximilian Krah und Björn Höcke zu kämpfen hatte. Es konnte jedoch bis zum Abend keine definitive Antwort darauf gefunden werden, ob sich diese Probleme negativ auf die Partei ausgewirkt haben. Erste Trends zeigten sich jedoch bereits im Verlauf des Wahlabends.

In mehr als 90 Orten im ostdeutschen Bundesland gab es keine Kandidaten mehr, die für die AfD antreten wollten. Zudem konnten keine Landratsämter oder Rathäuser im ersten Anlauf von der Partei gewonnen werden. Dies wirft die Frage auf, ob die jüngsten Querelen sich insgesamt schädlich auf die AfD auswirken.

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Die Auszählung der Stimmen zeigte zunächst, dass die Amtsinhaber in größeren Städten wie Weimar und Suhl mit hoher Wahrscheinlichkeit siegreich bleiben, während es in Erfurt voraussichtlich zu einer Stichwahl zwischen einem CDU- und einem AfD-Kandidaten kommen wird. Zudem wurden in vielen Städten und Gemeinden Bürgermeister gewählt, die parteilos angetreten oder Teil eines parteiunabhängigen Bürgerbündnisses waren.

Die CDU zeigte sich gemäß den vorläufigen Ergebnissen weiterhin als sehr stark in den kommunalen Parlamenten Thüringens. Allerdings konnte die AfD in einigen Kreistagen aufholen. Die kommenden Landtagswahlen in Thüringen am 1. September werden gespannt erwartet, da sie als wichtiger Stimmungstest gelten. Die AfD wird hierbei mit besonders großem Interesse verfolgt, da Umfragen sie seit Monaten bei etwa 30 Prozent sehen.

Mit 2,1 Millionen Einwohnern und 1,7 Millionen Wahlberechtigten zählt Thüringen zu den kleinsten Bundesländern Deutschlands. Die CDU konnte außerhalb der größeren Städte in 420 Gemeinden antreten, während die AfD lediglich in 79 Orten vertreten war. Eine besorgniserregende Entwicklung zeigt sich in 91 Orten, in denen keine Kandidaten mehr für das Bürgermeisteramt oder den Gemeinderat antraten, was auf eine wachsende Demokratieverdrossenheit hindeutet.

Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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