Kraftvolle Gemeinschaft: Kampf gegen Rechtsextremismus in Gera

Am 7. März 2022 fand in Gera eine entscheidende Menschenkette gegen rechte Umtriebe statt. Trotz geringer Teilnehmerzahl, etwa 50 Menschen, wurden die Aktivisten beinahe von einer rechten Demonstration überrannt. Diese änderte spontan ihre Route und zog bedrohlich nah an den friedlichen Protestierenden vorbei. Die Polizei vor Ort war machtlos, und die Aktivisten fühlten sich dem rechten Aufmarsch schutzlos ausgeliefert. Dieses Erlebnis verstärkte das Gefühl der Ohnmacht vieler Antifaschisten in Gera, die sich gegen rechtsextreme Aktivitäten engagieren.

Die Unzufriedenheit mit den Behörden, die als unzureichend empfunden wird, prägt das antifaschistische Engagement in Gera. Die Erfahrung, dass die rechten Gruppierungen scheinbar Narrenfreiheit genießen, verstärkt das Gefühl der Ohnmacht. Selbst angemeldete Auflagen werden von den Rechten oft ignoriert, was zu Konflikten und Bedrohungen führt. Trotz ihres wichtigen sozialen und kulturellen Engagements müssen sich viele Antifaschisten aus Angst vor Repressionen und Diskreditierung vermummen und ihre Identitäten schützen.

Inzwischen sind in Gera die Kommunalwahlen am 26. Mai geplant. Neben der Neuwahl des Stadtrats steht auch die Besetzung des Oberbürgermeisteramts an. Ein Machtkampf zwischen dem amtierenden Oberbürgermeister und dem Geraer Finanzdezernenten prägt die politische Landschaft. Interessanterweise besetzen die AfD und „Die Partei“ wichtige Kandidaturen, während Linke, SPD und Grüne keinen gemeinsamen Kandidaten aufstellen konnten. Dennoch engagieren sich mehr Bürger als je zuvor für Demokratie und politische Teilhabe, was einen Hoffnungsschimmer in die politische Zukunft von Gera wirft.