Die bevorstehenden Kommunalwahlen in Thüringen werfen die Frage auf, ob die AfD sich in den Rathäusern positioniert, um sich für die Landtagswahl im September vorzubereiten. Bisher war die CDU in Thüringen stark in den Kommunalwahlen vertreten. Jedoch bedroht die starke AfD in Umfragen die Position der CDU, die darauf abzielt, bei der Landtagswahl die Staatskanzlei zurückzuerobern, die derzeit von Bodo Ramelow (Linke) innehat.
Die Höcke-AfD, die vom Landesverfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft wird, hat die Möglichkeit, bei den anstehenden Kommunalwahlen den Kurs für die kommende Landtagswahl zu bestimmen. Dieser Gedanke beschäftigt Wahlkämpfer aller Parteien in den letzten Wochen. Über 1,7 Millionen Thüringer sind zur Wahl aufgerufen, und es wird erwartet, dass diese Wahlen ein Stimmungstest mit potenziell mobilisierenden oder demobilisierenden Auswirkungen für die Parteien sind.
Der Politikwissenschaftler André Brodocz sieht die Kommunalwahlen als einen wichtigen Indikator, der Auswirkungen auf die bevorstehende Landtagswahl haben könnte. Trotz unsicherer regionaler Bedingungen und unterschiedlicher Kandidaten ist es unklar, wie sich die AfD entwickeln wird. Die Verurteilung von Höcke aufgrund der Verwendung einer Nazi-Parole wird Brodocz zufolge wahrscheinlich nur begrenzten Einfluss auf die Wahlentscheidungen haben.
Die CDU strebt bei den Kommunalwahlen ein gutes Ergebnis an, um sich für die Landtagswahl zu positionieren. Insbesondere in Regionen, in denen langjährige CDU-Amtsträger nicht mehr antreten, besteht die Notwendigkeit, neue Kandidaten zu präsentieren. CDU-Chef Mario Voigt betont die flächendeckende Kandidatur der CDU und ihr starkes Engagement, die AfD herauszufordern. Trotz der ungewissen Entwicklung bleiben die Ergebnisse der Kommunalwahlen von entscheidender Bedeutung für die politische Landschaft Thüringens.