Die AfD hatte bei den Landrats- und Oberbürgermeisterwahlen in Thüringen keinen „Durchmarsch“ im ersten Anlauf. In den meisten Fällen werden die Entscheidungen in Stichwahlen getroffen, bei denen hauptsächlich die Bewerber der CDU und AfD antreten. Nach der Auszählung von über der Hälfte der Stimmbezirke lagen beide Parteien bei den Wahlen der Kreistage und Stadträte etwa gleichauf. Diese Wahlen wurden als erster Stimmungstest für die Landtagswahl im September angesehen. Laut thüringenweiten Umfragen lag die AfD seit Monaten weit vor den anderen Parteien. Die aktuelle rot-rot-grüne Koalition unter Ministerpräsident Bodo Ramelow regiert derzeit in Thüringen.
Von den 13 angetretenen AfD-Kandidaten haben insgesamt neun die Stichwahl erreicht oder standen kurz davor, wie aus Daten des Landeswahlleiters hervorgeht. Jedoch lag die AfD zunächst nur im Landkreis Altenburger Land in Ostthüringen vorn, während ihre Kandidaten in anderen Regionen hinter denen der anderen Parteien zurückblieben.
Die CDU konnte in mehreren Städten Erfolge verbuchen und ihre kommunale Stärke verteidigen. In Erfurt verwies der CDU-Kandidat Andreas Horn den amtierenden Andreas Bausewein (SPD) auf den zweiten Platz. Beide treten nun in der Stichwahl gegeneinander an. In Weimar und Suhl erzielten die CDU-Kandidaten schon im ersten Wahlgang klare Mehrheiten und zogen in die Rathäuser ein. In einigen Regionen fand ein Generationswechsel bei der CDU statt, da die dienstältesten Landräte Werner Henning und Martina Schweinsburg aus Altersgründen nicht mehr antraten.
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