Jena

Veränderte Baupolitik: Jena setzt auf neues Modell für Wohnungsbau

Jenas revolutionärer Ansatz zur Bekämpfung überhöhter Bodenpreise

Das Jenaer Baulandmodell wurde eingeführt, um den explodierenden Preisen für Wohnen und Bauen in Jena entgegenzuwirken. Dieses innovative Modell sieht vor, dass die Stadt in den kommenden Jahren geeignete Baugrundstücke aufkauft. Dabei kann sie entweder auf Flächen zurückgreifen, die noch nicht im Fokus potenzieller Bauherren stehen und somit günstig zu erwerben sind, oder auf bereits im Besitz von Investoren befindliche Grundstücke zugreifen. Bei Letzteren hat die Stadt die Möglichkeit, den Verkauf an sich zu erzwingen, indem sie die Baugenehmigung nur erteilt, wenn das Grundstück zuerst an die Kommune zurückgeht, wobei der Preis von der Stadt festgelegt wird.

Das Hauptziel des Jenaer Modells besteht darin, überhöhte Bodenpreise zu bekämpfen und einen stärkeren Einfluss auf Wohnungsbauprojekte zu gewinnen. Es wird geschätzt, dass durch dieses Modell bis zum Jahr 2035 fast 5.000 neue Wohnungen entstehen sollen. Die Stadt beabsichtigt, die Rolle der Kommune bei der Entwicklung von Wohngebäuden oder ganzen Wohngebieten zu stärken. Zudem besteht die Möglichkeit für Bauherren, nach Abschluss der Maßnahmen das Grundstück von der Stadt zurückzukaufen.

Ein wichtiger Aspekt des Jenaer Modells ist die Kontrolle staatlicher Förderungen für Wohnungsbauprojekte. Die Stadt strebt an, sicherzustellen, dass bei förderfähigen Projekten mindestens 30 Prozent des Wohnungsbestands sozialer Wohnungsbau sind. Dadurch soll die Miete auf 5,90 Euro pro Quadratmeter Kaltmiete begrenzt werden, im Gegensatz zu den typischerweise höheren Kosten für konventionellen Neubau.

Die Stadt Jena verfolgt das Ziel, langfristig bis zu 66 Prozent der bebaubaren Flächen zu besitzen. Der Jenaer Immobiliendienstleister KIJ verfügt derzeit über rund 2,5 Millionen Euro für den Grundstückserwerb, jedoch könnte die schnelle Abwicklung durch den begrenzten Personalstamm verzögert werden. Es wird angestrebt, vier neue Stellen zu schaffen, um diesen Engpass zu beheben.

Insgesamt wird das Jenaer Baulandmodell als revolutionärer Schritt angesehen, um Bodenspekulationen zu verhindern, die Baukosten zu reduzieren und die städtische Kontrolle über Wohnungsbauprojekte zu stärken. Trotzdem wird betont, dass schnelle Erfolge nicht zu erwarten sind und das Modell Zeit braucht, um seine volle Wirkung zu entfalten. Mit einer positiven Auswirkung auf die Qualität städtischer Wohngebäude und die Förderung des sozialen Wohnungsbaus, könnte das Modell wegweisend für andere Städte in der Region sein.

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