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Studie enthüllt: Jeder dritte kardiovaskuläre Todesfall durch ungesunde Ernährung

Die unterschätzte Gefahr: Wie eine falsche Ernährung ein Drittel der kardiovaskulären Todesfälle verursacht

Eine ungesunde Ernährung ist ein maßgeblicher Risikofaktor für verschiedene Krankheiten und kann auch das Risiko eines vorzeitigen Todes erhöhen. Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie sind in der Europäischen Union ein Drittel der Todesfälle auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen, die durch falsche Ernährung verursacht werden.

Forscher der Friedrich-Schiller-Universität Jena, des Instituts für nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft (INL) und des Kompetenzclusters nutriCARD haben kürzlich die kardiovaskuläre Sterblichkeit aufgrund ernährungsbedingter Risikofaktoren in 54 Ländern untersucht. Die Ergebnisse wurden im „European Journal of Preventive Cardiology“ veröffentlicht.

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Die Analyse der Daten zeigte, dass im Jahr 2019 eine suboptimale Ernährung zu 1,55 Millionen kardiovaskulären Todesfällen in den berücksichtigten Ländern führte. Insbesondere in den Herz-Kreislauf-Erkrankungen war jeder dritte Todesfall auf eine ungesunde Ernährung zurückzuführen. In den Mitgliedstaaten der EU allein waren etwa 600.000 vorzeitige Todesfälle auf eine unausgewogene Ernährung zurückzuführen, wovon rund 112.000 in Deutschland zu verzeichnen waren.

Die Forscher identifizierten auch die Hauptfaktoren einer ungesunden Ernährung, die zu vorzeitigen Todesfällen beitrugen. Dazu gehörten der unzureichende Verzehr von Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten sowie eine übermäßige Aufnahme von Salz und rotem Fleisch. Es wurde betont, dass Faktoren wie Alkoholkonsum und eine zu hohe Energiezufuhr, die zu Übergewicht und Diabetes führen können, in der Studie noch nicht berücksichtigt wurden, was darauf hinweist, dass die tatsächliche Zahl der durch unausgewogene Ernährung bedingten kardiovaskulären Todesfälle wahrscheinlich höher liegt.

Die Studie verdeutlicht das enorme präventive Potenzial einer ausgewogenen Ernährung für die Herzgesundheit. Trotzdem gibt es nach Ansicht der Forscher in Deutschland noch Verbesserungsbedarf, da etwa 31 Prozent der kardiovaskulären Todesfälle hierzulande auf eine ungesunde Ernährung zurückzuführen sind.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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