Jena

Regionale Unterschiede bei palliativer Versorgung: Neue Erkenntnisse aus Jena und Westfalen-Lippe

In einer Datenanalyse des Universitätsklinikums Jena und der Barmer wurden große regionale Unterschiede in der medizinischen Versorgung am Lebensende aufgezeigt. Die angemessene medizinische Betreuung von Menschen in ihrer letzten Lebensphase, wenn Heilung nicht mehr möglich ist, ist von entscheidender Bedeutung für die Erhaltung ihrer Lebensqualität. In Deutschland wurden in den letzten Jahren palliative Versorgungsstrukturen wie Palliativstationen, Hospize und ambulante Palliativteams erheblich erweitert, um diesem Anspruch gerecht zu werden.

Die Analyse basiert auf Routinedaten der Barmer und evaluiert die Inanspruchnahme, Qualität und Kosten verschiedener Versorgungsformen. Ein interaktives Portal, der pallCompare Monitor des Barmer Institutes, ermöglicht den öffentlichen Zugang zu den aufbereiteten Daten und kann wichtige Hinweise zur Verbesserung der Palliativversorgung liefern. In Deutschland erhält heute mehr als die Hälfte der ambulanten Patienten eine spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV), die ursprünglich für komplexe Fälle gedacht war, aber nun häufiger genutzt wird.

Die Analyse zeigte auch regionale Unterschiede in der Inanspruchnahme, Qualität und Kosten der verschiedenen Formen der Hospiz- und Palliativversorgung auf. Beispielsweise variierte die Sterberate in Krankenhäusern für palliativ versorgte Versicherte zwischen Bayern (36,3%) und Westfalen-Lippe (23,2%) von 2016 bis 2021 erheblich. Westfalen-Lippe sticht besonders hervor, da die Versorgung dort nicht nur qualitativ hochwertig ist, sondern auch die geringsten belastenden Behandlungen erhalten und die höchste Kosteneffizienz aufweisen.

Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe zeichnet sich durch eine integrierte Struktur der ambulanten Palliativversorgung aus, die flexible Unterstützung für Hausärzte ermöglicht, sobald eine palliative Versorgung erforderlich ist. Im Vergleich zu anderen Regionen arbeitet der palliativmedizinische Konsiliardienst in Westfalen-Lippe kosteneffizienter und fällt nur ein Fünftel der durchschnittlichen Kosten für SAPV in Deutschland an. Angesichts des demografischen Wandels und des steigenden Bedarfs an palliativer Versorgung sind effiziente Versorgungsmodelle unerlässlich.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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