Psychosoziale Notfallversorgung: Evangelische Kirche im Einsatz bei Hochwasserkatastrophe

In den von Hochwasser betroffenen Gebieten im Süden und Osten Bayerns leisten zahlreiche Notfallseelsorger wichtige Hilfe. Diese Seelsorger stehen in den extra eingerichteten Betreuungsstellen den Menschen bei, die vom Hochwasser direkt betroffen sind. Dirk Wollenweber, evangelischer Pfarrer und Beauftragter für Notfallseelsorge in der bayerischen Landeskirche sowie bundesweit erster Ansprechpartner innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), betonte die dramatische Lage, in der weiterhin Evakuierungen und Rettungsaktionen durchgeführt werden müssen.

Die Notfallseelsorger unterstützen die Polizei bei der Überzeugungsarbeit, damit die betroffenen Menschen ihre Häuser verlassen. Es wurde erwähnt, dass speziell geschulte Einsatzkräfte für Kollegen verfügbar sind, um nach belastenden Ereignissen Unterstützung anzubieten. Leider kam bei Rettungsaktionen im Landkreis Pfaffenhofen ein Feuerwehrmann ums Leben, während ein weiterer im Landkreis Günzburg vermisst wird.

Die eigentliche Arbeit der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV), zu der auch die kirchlichen Notfallseelsorger gehören, beginnt erst nach dem Hochwasser. Ihr Fokus liegt darauf, den Menschen beizustehen, wenn das Wasser zurückgegangen ist und sie vor den Folgen der Flut stehen. Die PSNV-Teams hören den Betroffenen zu, ermutigen sie, Unterstützung von Freunden oder Verwandten anzunehmen, und zeigen ihnen, dass sie nicht allein sind. In Bayern arbeiten etwa 300 hauptamtliche und ehrenamtliche Notfallseelsorger eng mit den Kriseninterventionsteams der Hilfsorganisationen zusammen. Die Psychosoziale Notfallversorgung ist in jedem Landkreis im Freistaat präsent.