Vorfall | Sonstiges |
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Ort | Jena, Gera |
In Jena versammeln sich die „Omas gegen Rechts“, eine lebendige Bürgerinitiative, die sich für Mitmenschlichkeit und gegen Rechtsextremismus stark macht. Diese engagierten Frauen, die sich selbst als bunter Haufen beschreiben, treten in Fußgängerzonen, vor Einkaufsmärkten und bei Demonstrationen auf, um ihre Werte zu verbreiten. Laut einem Bericht von MDR begegnen sie dabei auch Widerspruch, doch das hält sie nicht auf. Sie sind fest entschlossen, ihre Botschaft zu verbreiten und sich nicht zu verstecken.
Die Atmosphäre bei den „Omas gegen Rechts“ ist geprägt von Lachen und Lebensfreude. Andrea, eine der aktiven Teilnehmerinnen, erzählt, dass sie oft nach der Arbeit in die Innenstadt eilen, um an den Kundgebungen teilzunehmen. „Wir wollen uns nicht verkriechen, wir wollen selbstbestimmt sein“, sagt sie. Diese Treffen sind für die Frauen auch eine Art Selbsthilfe, denn selbst wenn sie niemanden überzeugen können, stärkt es sie, gemeinsam für ihre Überzeugungen einzutreten.
Engagement und Herausforderungen
Die Omas sind sich bewusst, dass ihre Botschaft nicht immer auf Zustimmung stößt. Während einer ihrer Veranstaltungen in Jena kam eine ältere Frau vorbei, die lautstark ihre Kritik äußerte. Doch anstatt sich zurückzuziehen, boten die Omas ein Gespräch an. Andrea erklärt, dass sie gezielt auch in Gebiete gehen, wo es möglicherweise unangenehm werden könnte, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen, die andere Ansichten vertreten. „In Gera soll es nicht immer ganz so gemütlich sein“, berichtet sie, was auf die angespannten politischen Verhältnisse in der Region hinweist.
Die Initiative „Omas gegen Rechts“ wurde 2017 in Wien gegründet und hat sich seitdem in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol ausgebreitet. Sie ist parteiunabhängig und setzt sich gegen Antisemitismus, Rassismus und Frauenfeindlichkeit ein. Wie Wikipedia berichtet, engagieren sich die Omas nicht nur durch Demonstrationen, sondern auch durch Aktionen, die Toleranz und Gleichberechtigung fördern. Sie solidarisieren sich unter anderem mit der Bewegung Fridays for Future und treten aktiv gegen die AfD auf.
Ein starkes Zeichen setzen
Bei ihren Veranstaltungen legen die Omas großen Wert auf visuelle Botschaften. Auf einem ihrer Banner steht beispielsweise „Ungarn foltert“, was auf die Misshandlungen von Geflüchteten durch ungarische Polizisten hinweist. Die Omas möchten sich auf die wesentlichen Themen konzentrieren und ihre klare Position gegen Rechtsextremismus und für Mitmenschlichkeit deutlich machen. Sie sind fest entschlossen, nicht nur in Jena, sondern auch in vielen anderen Städten in Deutschland ein starkes Zeichen zu setzen.
Die Initiative hat sich in den letzten Jahren stark vernetzt und plant, ihre lokale Präsenz weiter auszubauen. Der erste Bundeskongress der „Omas gegen Rechts“ fand im August 2024 in Erfurt statt, wo rund 300 Teilnehmerinnen zusammenkamen, um Ideen auszutauschen und neue Strategien zu entwickeln. Diese Frauen sind nicht nur ein Symbol des Widerstands gegen rechte Strömungen, sondern auch ein lebendiges Beispiel für den unermüdlichen Einsatz für eine gerechtere Gesellschaft.
Die „Omas gegen Rechts“ zeigen, dass das Alter kein Hindernis für Engagement ist. Sie stehen für eine bunte, tolerante Gesellschaft und sind bereit, sich den Herausforderungen zu stellen, die ihre Überzeugungen mit sich bringen. Ihr Lachen und ihre Entschlossenheit sind ansteckend und inspirierend für viele, die ebenfalls für eine bessere Zukunft kämpfen möchten.
Ort des Geschehens
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