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In Jena brodelt es in der freien Kulturszene! Tanztheater, Psycho-Chor, Kinder- und Jugendzirkus sowie Kassablanca stehen an einem kritischen Punkt: Die Vereine kämpfen um ihre Existenz und fordern dringend mehr finanzielle Unterstützung. Laut einem Bericht von OTZ haben die Kulturinitiativen einen jährlichen Mehrbedarf von 500.000 Euro angemeldet, während die Stadt Jena lediglich 200.000 Euro in Aussicht stellt. Die Lage ist ernst, und die Vertreter der rund 40 Vereine sind am Limit. Anne Dünger von der Freien Bühne Jena schildert, dass die engagierten Kulturschaffenden in prekären Verhältnissen arbeiten und die Strukturen brüchig werden.
Die Kulturszene hat es nicht leicht: Gehälter liegen oft nur knapp über dem Mindestlohn, und viele arbeiten unter Bedingungen, die kaum tragbar sind. Die Folgen der Pandemie sind nach wie vor spürbar, und das Ehrenamt, auf das viele Vereine angewiesen sind, steckt in einer Krise. Immer weniger Menschen müssen immer mehr leisten, was die Situation zusätzlich verschärft. Die Akteure haben sich nun zusammengeschlossen, um mit einer gemeinsamen Stimme zu sprechen und ihre Forderungen klar zu formulieren.
Gemeinsame Forderungen für die Zukunft
Die Vertreter der freien Kulturszene haben ein Positionspapier entwickelt, das nicht nur die aktuelle Situation verdeutlicht, sondern auch konkrete Vorschläge für die Zukunft enthält. Der Kinder- und Jugendzirkus MoMoLo, das Tanztheater Jena und viele andere haben sich vereint, um die Stadt auf die Notwendigkeit einer stabilen finanziellen Unterstützung aufmerksam zu machen. Die laufenden Zuschussverhandlungen zwischen Jenakultur und der Stadt sind entscheidend für die kulturelle Zukunft Jenas. Der Bedarf an finanzieller Unterstützung ist unbestritten, und die Akteure fordern, dass dieser ernst genommen wird.
Die Vorschläge umfassen die Schaffung eines Stabilisierungsfonds, um Mieterhöhungen abzufedern und Gehälter anzuheben. Zudem wird eine mehrjährige institutionelle Förderung gefordert, um Planungssicherheit zu gewährleisten. Transparente Planungsprozesse und eine nachvollziehbare Vergabe der Zuschüsse sind ebenfalls Teil der Forderungen. Die Kulturschaffenden betonen, dass sie kein Bittsteller sind, sondern ein essenzieller Bestandteil des kulturellen und sozialen Lebens in Jena.
Die Dringlichkeit der Unterstützung
Die Stadt Jena steht vor einer entscheidenden Herausforderung: Die kulturellen Räume verursachen hohe Kosten, und die Inflation sowie die Energiekrise haben die Betriebskosten weiter erhöht. Nadine Jacobi von der Künstlerischen Abendschule erklärt, dass die Gehälter angepasst und das Personal aufgestockt werden muss, um die Vielfalt der kulturellen Angebote aufrechterhalten zu können. Der neue Kulturdezernent Johannes Schleußner (SPD) und der Kulturausschuss sind gefordert, ihre Lobbyfunktion ernst zu nehmen und sich für die Belange der freien Szene einzusetzen, wie OTZ berichtet.
Die Akteure der freien Kulturszene sind entschlossen, ihre Stimme zu erheben und für ihre Rechte zu kämpfen. Die Stadt muss erkennen, dass die kulturellen Initiativen nicht nur ein nettes Beiwerk sind, sondern das Herzstück des sozialen Lebens in Jena darstellen. Wenn die Stadt nicht handelt, droht nicht nur der Zerfall der Vereine, sondern auch der Verlust eines breiten kulturellen Angebots, auf das die Stadt stolz ist.
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