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Geruchssinn von Hunden: Keine genetischen Unterschiede bei besonderen Fähigkeiten?

Die unerwarteten Ergebnisse der Studie lassen Hundeforscher rätseln

Einige Hunderassen sind für ihre außergewöhnlichen Riechfähigkeiten bekannt, aber laut einer unveröffentlichten Studie von Forschern aus den USA könnten sie keinen signifikant besseren Geruchssinn haben als andere Hunderassen. Die Forscher konnten keine grundlegenden Unterschiede im Erbgut und im Schädel von Spürhunden im Vergleich zu anderen Hunden feststellen. Die bekannten Unterschiede hinsichtlich der Geruchserkennungsfähigkeiten könnten eher auf angezüchtete Verhaltensunterschiede wie Motivation und Trainierbarkeit zurückzuführen sein, so die Studie.

Der Geruchssinn von Hunden wird als bemerkenswert angesehen, aufgrund einer hohen Anzahl von Riechzellen in der Nasenschleimhaut, ihrer speziellen Schnüffeltechnik und der Art und Weise, wie Gerüche im Gehirn verarbeitet werden. Hunde werden unter anderem für das Auffinden von Menschen, Drogen, Sprengstoffen sowie für die Krankheitserkennung und die Jagd eingesetzt. Beagle, Bloodhound und Deutsch Drahthaar gelten als besonders gute Schnüffler, während Greyhound, Border Collie und Mops zu den weniger effizienten Riechern gehören.

Es ist schwierig, die Geruchsfähigkeiten von Hunden genau zu erforschen, da immer noch sehr wenig über ihren Geruchssinn bekannt ist. Die Leiterin der Forschungsgruppe Hundestudien am Max-Planck-Institut für Geoanthropologie in Jena, Juliane Bräuer, betont, dass viele Aspekte des Riechens bei Hunden noch unklar sind. Die Untersuchung der Riechzellen oder des Gehirns von Hunden gestaltet sich schwierig und es gibt noch viel Forschungsbedarf, um die Funktionsweise des Hundeolfaktophils genau zu verstehen.

Die Studie von William Murphy und seinem Team analysierte das Erbgut von 30 verschiedenen Hunderassen und untersuchte speziell die Gene für Geruchsrezeptoren. Trotzdem fanden sie keine eindeutigen genetischen oder strukturellen Unterschiede, die die besonderen Riechleistungen von Spürhunden erklären würden. Weitere Forschungen sind nötig, um die Ergebnisse zu bestätigen oder andere Erklärungen für die Unterschiede in den Riechfähigkeiten von Hunden zu finden. Hundeforscherin Bräuer unterstützt die Erkenntnisse der Studie und weist darauf hin, dass viele Hunderassen erst in den letzten 200 Jahren durch Zucht entstanden sind, was nicht unbedingt zu einem verbesserten Geruchssinn führt.

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