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Informationskampf vor der Europawahl: Die AfD-Affäre um René Aust

Die Europawahl steht kurz bevor, und am 09. Juni wird in Deutschland über die Zusammensetzung des Europäischen Parlaments abgestimmt. Zum ersten Mal haben auch 16-Jährige das Recht zu wählen. Obwohl die Parteien bereits in der Endphase des EU-Wahlkampfs angekommen sind, sind viele der 66 Millionen Wahlberechtigten noch unentschlossen. Inmitten dessen gerät die AfD immer mehr in unangenehme Situationen.

In der Wahlsendung „Wie gehts Europa“ des ZDF am 30. Mai versuchten die Moderatoren Dunja Hayali und Mitri Sirin, den Bürgern die bevorstehende Entscheidung zu erleichtern. Dazu wurden acht EU-Spitzenkandidaten, darunter der Thüringer AfD-Mann René Aust, ins Fernsehstudio eingeladen. Aust, normalerweise auf Platz drei der AfD-Liste, musste aufgrund von Manövern der Spitzenkandidaten Maximilian Krah und Petr Bystron unerwartet ins Rampenlicht treten. Sein 90-minütiger Auftritt beim ZDF zeigte, dass ihm die Aufmerksamkeit noch neu ist.

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Aust antwortete zögerlich auf Fragen der Moderatoren und konnte auf die Seitenhiebe von Marie-Agnes Strack-Zimmermann, die direkt neben ihm stand, nicht angemessen reagieren. Besonders in Bedrängnis geriet er, als er an ein extra Pult treten musste, um Fragen aus der Community zu beantworten. Seine Äußerung, dass die AfD das „undemokratisch gewählte EU-Parlament“ abschaffen wolle, aber gleichzeitig Ressourcen nutzen wolle, um ihre Inhalte in Deutschland zu verbreiten, ließ egoistische Interessen vermuten. Selbst Aust schien seinen Fehltritt zu erkennen, als er eine gequälte Miene zeigte und von amüsierten Kandidatinnen der Grünen und FDP kommentiert wurde.

Vor der Fragerunde wurden die neuesten EU-Umfragen eingeblendet, die zeigten, dass die AfD nur noch bei 14 Prozentpunkten liegt, mit einer abnehmenden Tendenz. René Aust hat mit seiner Aussage wahrscheinlich nicht dazu beigetragen, diesen Trend umzukehren.

Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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