Beharrlicher Einsatz für Demokratie: Das Leben von Reinhard Schramm, Vorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen

Der langjährige Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Reinhard Schramm aus Ilmenau, feierte kürzlich seinen 80. Geburtstag. Geboren im Jahr 1944 als Sohn einer jüdischen Mutter und eines nicht-jüdischen Vaters, hat Schramm seit 2012 die Leitung der Landesgemeinde inne. Sein unermüdlicher Einsatz für Demokratie sowie sein energischer Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus prägen sein Wirken in der Gemeinde.

Zu den zahlreichen Gratulanten zählte unter anderem Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke), der Schramms herausragendes Engagement und Hingabe lobte. Ramelow hob hervor, dass Schramms Bestreben darin bestehe, das jüdische Leben, die Kultur und die Tradition in Thüringen zu stärken und öffentlich wahrnehmbar zu machen.

Schramm erlebte seine Kindheit in tumultuösen Zeiten, als er und seine Mutter bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges in einem Versteck überlebten. Nach dem Krieg wuchs er in der frühen DDR auf und absolvierte später ein Studium der Elektrotechnik in Danzig. Zwischen 1987 und seiner Emeritierung im Jahr 2010 war er als Dozent und Professor an der Technischen Universität Ilmenau tätig. Die bewegende Entdeckung seiner jüdischen Familiengeschichte erfolgte erst im Alter von zehn Jahren, als er erfuhr, dass er und seine Mutter die einzigen Überlebenden ihrer Familie waren.