Plastikabfälle in Flüssen sind zu einem ernsthaften Umweltproblem geworden, da sie zunehmend die Gewässer verschmutzen. Um dieser Problematik entgegenzuwirken, hat das Textilforschungsinstitut Thüringen-Vogtland e.V. in Greiz eine innovative Anlage namens „Water Jet Clean +“ entwickelt. Diese Anlage ähnelt einer kleinen Schiffschraube und dient dazu, Plastikmüll aus den Flüssen zu entfernen, indem sie die Fließenergie des Gewässers nutzt, um den Müll ans Ufer zu transportieren. Mit diesem Verfahren sollen Abfälle größer als ein Quadratzentimeter effizient herausgefiltert werden.
Das Besondere an der Konstruktion ist ihre Flexibilität, da sie nahezu überall aufgestellt werden kann. Lutz Stöß vom Textilforschungsinstitut erläutert, dass diese vom Fluss angetriebene Seitwärtsbewegung Netze transportiert, in denen sich der Müll sammeln kann. Das innovative System funktioniert autonom und kann auch an stromabwärts gelegenen Orten eingesetzt werden, wo herkömmliche Infrastruktur fehlt. Dies ermöglicht eine effektive Reinigung von Flüssen in Bereichen, die sonst schwer zugänglich wären.
Ein wichtiger Aspekt bei der Entwicklung dieser Anlage war die Sicherstellung, dass keine Fische oder andere Lebewesen ungewollt gefangen werden. Lutz Stöß betont, dass die Konstruktion so gestaltet ist, dass sie abgerundete Konturen ohne scharfe Kanten aufweist und die Netze straff gespannt sind. Dies minimiert das Risiko, dass Fische im Reinigungsprozess eingefangen werden könnten, im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden wie Reusen oder Fischernetzen.
Derzeit wird der Prototyp der Anlage erfolgreich in der Elster getestet. Zukünftig ist geplant, dass Kommunen die Anlage zur Miete anbieten können, insbesondere bei größeren Veranstaltungen und Festen, um die Reinigung von Flüssen effizient zu unterstützen. Diese innovative Technologie eröffnet neue Möglichkeiten, um die Umwelt vor Plastikverschmutzung zu schützen und trägt dazu bei, die Flüsse sauberer zu halten.