Spannung steigt: Mehrere Stichwahlen bei Landrats- und Bürgermeisterwahlen in Thüringen erwartet

Am Rande der Kommunalwahl in Thüringen ereignete sich am Sonntag in einem als Wahllokal genutzten Schulgebäude in Bad Köstritz (Landkreis Greiz) ein tragischer Vorfall. Eine Wählerin kollabierte auf dem Weg zur Stimmabgabe und verstarb, wie die Greizer Kreiswahlleiterin Yvonne Gensicke bestätigte. Trotz des Vorfalls wurde die Wahl fortgesetzt, wobei weitere Einzelheiten zunächst nicht bekannt waren. Laut Angaben der „Ostthüringer Zeitung“ brach die Wählerin im Vorraum des Wahllokals zusammen, bevor sie verstarb. In der Schule in Bad Köstritz gibt es lediglich ein einzelnes Wahllokal.

Die Wahlbeteiligung in Thüringen lag bis 14.00 Uhr bei etwas über einem Drittel der Wahlberechtigten. Dies entspricht einem Wert von 36,3 Prozent, wie das Statistische Landesamt mitteilte. Im Vergleich zu den Kommunal- und Europawahlen 2019 zeigt sich eine ähnliche Beteiligung, da damals zum selben Zeitpunkt 36,4 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimmen abgegeben hatten. Diese Zahlen berücksichtigen jedoch nicht die Briefwähler. Die Wahllokale schlossen erst um 18.00 Uhr, und bis zu diesem Zeitpunkt hatten auch Briefwähler die Möglichkeit, ihre Unterlagen abzugeben. Landeswahlleiter Holger Poppenhäger wies zudem darauf hin, dass auch ohne die Wahlbenachrichtigungskarte die Stimmabgabe im Wahllokal möglich sei.

In Bezug auf die Kommunalwahlen in Thüringen stehen 13 Landräte, 94 Oberbürgermeister und Bürgermeister, darunter die der fünf kreisfreien Städte, sowie 1025 Ortsteil- und Ortschaftsbürgermeister auf dem Wahlprogramm, ebenso wie die 17 Kreistage und über 600 Stadt- und Gemeinderäte. Der Wahltag war jedoch von dem tragischen Ereignis in Bad Köstritz überschattet, als eine Wählerin unmittelbar vor ihrer Stimmabgabe verstarb, was die Wahlberechtigten und Wahlbeamten gleichermaßen betroffen machte.