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Schwere Niederlagen für AfD-Kandidaten in Thüringen bei Landratswahlen

Bei den Landratswahlen in Thüringen hat die AfD bei einem großen Stimmungstest für das deutsche Superwahljahr einen herben Rückschlag erlitten. Auch der bisherige Höcke-Vize-Parteichef Stefan Möller schnitt enttäuschend ab und liegt bei der Oberbürgermeisterwahl in Erfurt nur bei 19,3 Prozent der Stimmen. Die Entscheidung zwischen dem aktuellen Amtsträger der SPD Andreas Bausewein (22,6 Prozent) und dem CDU-Herausforderer Andreas Horn (28,3 Prozent) fällt in der Stichwahl. Die Grünen (4,2 Prozent) und die Linken (12,9 Prozent) hatten keine realistische Chance.

Die AfD steht auch bei der Kreistagswahl in Saalfeld-Rudolstadt vor Problemen, da sie intern zerrissen ist und mit zwei Listen gegeneinander antritt – AfD und AfL. Trotz Unterstützung von Björn Höcke landete die AfL nach der Auszählung fast aller Stimmbezirke überraschend vor der AfD. In Gera liegt der AfD-Kandidat Wieland Altenkirch im ersten Wahlgang um das Oberbürgermeister-Amt nur auf dem dritten Platz.

Die wenigen AfD-Kandidaten, die es in die Stichwahl geschafft haben, dürften laut Beobachtungen bei vergangenen Kommunalwahlen in Nordhausen und im Saale-Orla-Kreis ebenfalls scheitern, da sie trotz anfänglicher Führung im zweiten Wahlgang überholt wurden. Im Gegensatz dazu feiert die CDU in Städten wie Weimar, Suhl und Altenburg bereits im ersten Wahlgang einen großen Erfolg.

Thüringens CDU-Chef Mario Voigt zeigt sich optimistisch und betont, dass die CDU bei den Landrats- und Oberbürgermeisterwahlen im ersten Wahlgang die stärkste Kraft war. Viele Landkreise haben zudem die Chance, in der zweiten Runde zu gewinnen. In Hildburghausen trat die AfD nicht an und ermöglichte dem Neonazi Tommy Frenck von der BZH (Bündnis Zukunft Hildburghausen) einen Erfolg mit 24,9 Prozent. Auch weitere Kandidaten wie Anja Tischendorf vom BSW in Zeulenroda-Triebes landeten chancenlos auf hinteren Plätzen.

Die Wahlbeteiligung lag auf dem Niveau der letzten großen Kommunalwahl 2018. Lange Warteschlangen vor den Wahllokalen führten dazu, dass in einigen Städten zusätzliche Wahlkabinen bereitgestellt werden mussten. Mehrere Demonstrationen gegen Rechtsextremismus begleiteten die Wahlen, darunter auch tragische Vorfälle wie ein Todesfall einer Wählerin in Bad Köstritz. Trotz der Niederlagen bei den Kommunalwahlen führt die AfD in Umfragen zur Thüringer Landtagswahl im September deutlich, obwohl der Landesverband als rechtsextrem eingestuft wird und prominente Mitglieder rechtlichen Konsequenzen gegenüberstehen.

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