Erfurt (dpa) – Der amtierende Thüringer Innenminister Georg Maier wurde auf einer Landesdelegiertenkonferenz in Erfurt mit überwältigender Mehrheit zum Spitzenkandidaten der SPD für die Landtagswahl im September gewählt. Mit 84,8 Prozent der abgegebenen Stimmen erhielt der 56-Jährige das klare Mandat, die Sozialdemokraten in den bevorstehenden Wahlen anzuführen und die Regierungsbeteiligung der Partei zu sichern.
Seit 2017 bekleidet Maier das Amt des Innenministers in der rot-rot-grünen Landesregierung und übernahm 2020 zusätzlich den Landesvorsitz der SPD. Trotz aktuellen Umfragewerten zwischen sechs und neun Prozent bekundete Maier auf der Delegiertenversammlung den klaren Anspruch der Sozialdemokraten, nach der Wahl in Regierungsverantwortung zu bleiben. Angesichts möglicher herausfordernder Mehrheitsverhältnisse betonte er das Ziel, Thüringen eine demokratische Mehrheitsregierung zu ermöglichen.
Der SPD-Spitzenkandidat betonte die Offenheit seiner Partei für Gespräche mit allen politischen Kräften außer der AfD und machte deutlich, dass die Sozialdemokraten aktiv an der Gestaltung einer zukünftigen Landesregierung teilhaben wollen. Die von der Parteiführung vorgeschlagene Kandidatenliste für die Landtagswahl stößt jedoch auf Widerstand, und mehrere Kampfkandidaturen um die ersten fünf Listenplätze wurden angekündigt.