Das Thüringer Arbeitsministerium hat erstmalig einen Tarifvertrag für repräsentativ im Sinne des Thüringer Vergabegesetzes erklärt und offiziell im Thüringer Staatsanzeiger veröffentlicht. Ab sofort wird der Tarifvertrag Lohn/Ost des Baugewerbes als repräsentativ im Sinne des Thüringer Vergabegesetzes anerkannt.
Unternehmen, die Bauaufträge des Landes Thüringen oder der Universitäten erhalten und einen geschätzten Auftragswert von mindestens 75.000 Euro (netto) aufweisen, sind nun verpflichtet, ihren Mitarbeitern während der Auftragsausführung mindestens den entsprechenden Tariflohn gemäß diesem Tarifvertrag zu zahlen. Die Berücksichtigung dieses repräsentativen Tarifvertrags ist für Kommunen und andere öffentliche Einrichtungen freiwillig.
Die Thüringer Sozial- und Arbeitsministerin Heike Werner betonte die Bedeutung dieses Schrittes: „Für gute Arbeit müssen angemessene Löhne gezahlt werden. Mit der Anerkennung des ersten Tarifvertrags als repräsentativ im Baugewerbe sichern wir faire Löhne bei staatlichen Auftragsvergaben und stärken die Tarifbindung. Ich hoffe, dass neben den Landesbehörden auch viele Kommunen und andere öffentliche Institutionen diesem Beispiel folgen.“
Der Tarifvertrag wurde 2021 zwischen dem Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) ausgehandelt. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Situation der Arbeitnehmer im Baugewerbe.
Aktuell finden Tarifverhandlungen zwischen den Arbeitgeberverbänden im Baugewerbe und der Gewerkschaft IG BAU statt. Dies könnte zu weiteren Anstiegen der Tariflöhne und Verbesserungen für die Beschäftigten führen, die auch von staatlichen Aufträgen profitieren werden.
Weitere Informationen zu diesem Tarifvertrag sind auf der Homepage des Thüringer Arbeitsministeriums verfügbar. Es wird erwartet, dass die Einführung dieses Tarifvertrags zu langfristigen Verbesserungen der Arbeitsbedingungen im Baugewerbe führen wird.
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