CDU und SPD in Thüringen planen, bei der bevorstehenden Kommunalwahl am 9. Juni die Gegenkandidaten der AfD zu unterstützen, um den Erfolg der AfD bei Stichwahlen zu verhindern. Die SPD unterstrich ihre Verantwortung, sich den „Demokratiefeinden der Höcke-AfD“ entgegenzustellen. Eine ähnliche Haltung erwartet die SPD auch von der CDU, insbesondere bei Stichwahlen, bei denen SPD-Kandidaten vertreten sind. In einigen Landkreisen wie Gotha und im Unstrut-Hainich-Kreis gab es jedoch Ausnahmen von dieser Unterstützung seitens der CDU.
Der CDU-Vorsitzende Mario Voigt betonte, dass die CDU in Gebieten, in denen kein CDU-Kandidat in der Stichwahl vertreten ist, die SPD und FDP unterstützen werde. Dieser Schulterschluss über Parteigrenzen hinweg sei erforderlich, um gegen die Hauptkonkurrenz der AfD anzutreten. In Jena tritt beispielsweise Amtsinhaber Thomas Nitzsche von der FDP gegen Kathleen Lützkendorf von den Grünen an.
Im Landkreis Gotha verzichtete der CDU-Kreisverband jedoch darauf, eine Wahlempfehlung für SPD-Landrat Onno Eckert abzugeben, da er gegen den AfD-Herausforderer Stephan Steinbrück antreten muss. Ähnlich unterstützt die CDU im Unstrut-Hainich-Kreis Thomas Ahke von den Freien Wählern gegen den langjährigen SPD-Landrat Harald Zanker, um nach 30 Jahren einen Wechsel in der Kreisverwaltung herbeizuführen.
Die Linkspartei in Thüringen diskutiert noch über ihr Vorgehen bei Stichwahlen, ob sie „andere Demokraten gegen Nazis unterstützen“ werde. In einigen Fällen, wie der Stichwahl um das Amt des Erfurter Oberbürgermeisters, entschied sich die Linkspartei jedoch dafür, keinen der beiden Kandidaten zu unterstützen und ruft stattdessen alle Wähler dazu auf, ihre Stimme abzugeben.
Des Weiteren ergibt sich aus den vorliegenden Informationen, dass die Grünen im Ilm-Kreis die amtierende Landrätin Petra Enders empfehlen, um gegen den AfD-Kandidaten Ralf Gohritz anzutreten. Andere Parteien wie die Freien Wähler, die FDP und der CDU-Kreisverband haben jedoch beschlossen, keine klare Wahlempfehlung abzugeben. Bis zur Stichwahl am 9. Juni werden weitere Stellungnahmen erwartet, und die politische Situation in Thüringen bleibt spannend.
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