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Das königliche Begräbnis: Kaiser Ferdinand von Bulgarien kehrt nach 76 Jahren zurück

Kaiser Ferdinand von Bulgarien, der vor 76 Jahren verstorben ist, wurde diese Woche aus Deutschland nach Bulgarien transportiert. Sein Leichnam soll gemäß seinem letzten Wunsch in Bulgarien beigesetzt werden. Nachdem er bis zu seinem Tod 1948 in der Verbannung in Coburg, Bayern, gelebt hatte, ruhte sein Leichnam in einem sogenannten Reisekoffin in der Krypta der St. Augustin-Kirche.

Eine Abschiedszeremonie fand am Mittwoch im Schloss Wrana statt, nur außerhalb von Sofia gelegen. Anwesend waren Ferdinands Enkel, darunter auch der ehemalige König Simeon II von Bulgarien, sowie andere Verwandte, Priester, Politiker und zahlreiche Bulgarinnen und Bulgaren. Ein Trauerzug vom Haupttor des Schlosses zum Schlossgebäude leitete die Zeremonie ein, gefolgt von einer Trauerfeier.

Simeon II, der auch als bulgarischer Premierminister tätig war und nun 86 Jahre alt ist, sprach bei der Zeremonie. Ferdinand, geboren 1861 in Wien, gehörte dem Haus Sachsen-Coburg und Gotha an und war Fürst von 1887 bis 1908, als er zum Kaiser von Bulgarien ernannt wurde. Nachdem Bulgarien im Ersten Weltkrieg besiegt wurde, musste er abdanken.

Die sterblichen Überreste Ferdinands wurden mit einem bulgarischen Militärflugzeug nach Sofia gebracht und von der Nationalgarde am Flughafen mit staatlichen Ehren empfangen. Die Beisetzung, ein Familienereignis, wird in der Krypta des Schlosses Wrana stattfinden. In einer Pressekonferenz neben der Zeremonie äußerte Simeon II: „Ich denke, dass diese Geste, Kaiser Ferdinand nach Bulgarien zurückzubringen, etwas anderes zeigt – ein anderes Verständnis für die Geschichte.“

Während Ferdinand maßgeblich zur Modernisierung des Königreichs Bulgarien beitrug, wurde er auch kritisiert. Während der kommunistischen Ära wurde er für die beiden nationalen Katastrophen Bulgariens – den Verlust im Zweiten Balkankrieg und während des Ersten Weltkriegs – verantwortlich gemacht. Kritiker der abgeschafften bulgarischen Monarchie haben sich im Internet über die Überführung von Ferdinands Überresten nach Bulgarien geäußert.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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