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Attentäter von Halle verlegt: Neues Haftkrankenhaus in NRW

Nach einem dreitägigen Krankenhausaufenthalt in Erfurt wurde der Attentäter von Halle verlegt. Am Pfingstmontag wurde er mit einem Hubschrauber in ein Haftkrankenhaus in Nordrhein-Westfalen geflogen. Zuvor war er aufgrund gesundheitlicher Probleme aus der Haftanstalt in Tonna (Kreis Gotha) in das Erfurter Krankenhaus gebracht worden. Berichten zufolge hatte er jegliche ärztliche Behandlung abgelehnt und wurde unter Polizeischutz ins Krankenhaus gebracht. Die Einlieferung des Attentäters hatte möglicherweise Auswirkungen auf den Betrieb des Erfurter Krankenhauses, wobei dazu noch keine genauen Informationen vorliegen.

Stephan Balliet, der als Halle-Attentäter bekannt wurde, war 2020 wegen des rassistischen und antisemitischen Anschlags in Halle zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Im Februar dieses Jahres erhielt er zusätzlich eine Freiheitsstrafe von sieben Jahren wegen einer Geiselnahme im Gefängnis. Nach einer weiteren Tat im Dezember 2022 wurde er in verschiedene Gefängnisse verlegt, zuletzt in die JVA Wolfenbüttel in Niedersachsen. Balliet wird als nicht behandlungsfähig und nicht behandlungsbereit eingestuft.

Die genauen Hintergründe, warum das Haftkrankenhaus in Leipzig die Aufnahme des Attentäters verweigerte, sind noch nicht vollständig aufgeklärt. Nach dem erfolglosen Versuch, die Synagoge in Halle zu stürmen und zwei Menschen in der Nähe zu ermorden, gilt Balliet als höchstsicherheitsrelevante Person. Sein Verhalten im Gefängnis und die daraus resultierenden Maßnahmen deuten darauf hin, dass er weiterhin als Gefahr eingestuft wird. Die Verlegung in ein Haftkrankenhaus wurde daher durchgeführt, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten und die Gesundheit des Attentäters zu überwachen.