Die bevorstehenden Kommunalwahlen in Thüringen deuten auf eine mögliche Wende hin, insbesondere im Hinblick auf die Präsenz der AfD, die in vielen Kommunen des Bundeslandes stark verankert ist. Die Wahlen werden als wichtiger Stimmungstest für die Landtagswahl in drei Monaten angesehen. Traditionell war die CDU in Thüringen in Bezug auf Kommunalwahlen dominierend. Doch diesmal erweist sich die starke Position der AfD unter der Führung von Björn Höcke als Herausforderung für die CDU.
Es ergaben sich einzelne Umfragen zur Wahl, wobei speziell die Oberbürgermeisterwahlen in Erfurt und Gera ins Blickfeld rückten. Die Umfragewerte deuten darauf hin, dass die AfD-Kandidaten in diesen Städten nicht in Führung liegen. In Erfurt belegte beispielsweise Andreas Bausewein (SPD) den ersten Platz, gefolgt von Stefan Möller (AfD) auf dem zweiten Rang. In Gera liegt Wieland Altenkirch, ebenfalls von der AfD, an dritter Stelle.
Der Blick auf die Landratswahlen im Eichsfeld und in Greiz zeigt, dass die AfD in den Umfragen nur den zweiten Platz belegt. Marion Fant von der CDU dominiert in Eichsfeld, während Ulli Schäfer (CDU) knapp vorne in Greiz liegt. Es sei darauf hingewiesen, dass die statistische Schwankungsbreite der Umfragen relativ groß ist, und dass bei fehlender Mehrheit Stichwahlen zeitgleich mit der Europawahl am 9. Juni stattfinden werden.
Die AfD in Thüringen hat in den letzten Jahren an Einfluss gewonnen. Bei der Kommunalwahl vor sechs Jahren erzielte die Partei 10,2 Prozent. Inzwischen ist der Landesverband der AfD deutlich stärker und erzielte bei der Landtagswahl 2019 über 23 Prozent. Die aktuellen Umfragen sehen die Partei bei Werten um die 30 Prozent. In jüngster Zeit sorgten Landratswahlen im Saale-Orla-Kreis und in Sonneberg für Aufsehen, wobei die CDU eine knappe Stichwahl gegen die AfD gewann, nachdem die AfD im Jahr 2023 in Sonneberg den ersten Landratsposten für die Partei gewonnen hatte.