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Klatsche in den Kommunalwahlen: AfD erzielt Rekordergebnis in Gera

Eine der bemerkenswertesten Entwicklungen bei den Kommunalwahlen in Thüringen war das starke Abschneiden der AfD in der Stadt Gera, die bereits zuvor als Hochburg der Partei galt. Mit einem Ergebnis von 35,1 Prozent erzielte die AfD das beste Ergebnis unter den kreisfreien Städten in Thüringen, wobei sie ihre Ergebnisse aus der Kommunalwahl 2019 um 6,3 Prozentpunkte verbessern konnte. Diese Entwicklung überraschte Annakatarina Schroth, eine Business-Managerin und Migrationsexpertin der Grünen, wenig, da sie den Rechtsruck in ihrer Stadt schon lange beobachtet hatte.

Die Grünen konnten in Gera nie besonders stark auftrumpfen, und obwohl sie im Stadtrat drei Sitze hatten, mussten sie nun zwei davon abgeben. Auch die CDU gewann einen zusätzlichen Sitz, was Schroth ebenfalls als rechtskonservativen Trend in der Stadt interpretiert. Trotz ihrer eigenen Außenseiterchancen auf einen Sitz im Kommunalparlament auf Platz vier der Grünen-Liste zeigt sich Schroth nicht überrascht über ihr Scheitern, da sie sehr realistisch bleibt. Geboren in Russland, aufgewachsen in Erfurt und aktiv im Bereich Marketing in Gera, setzt sich Schroth auch für Integrationsarbeit ein und gründete das Netzwerk „MigraFem“ zur Förderung von Frauen mit Migrationshintergrund in der Politik.

Trotz des starken Abschneidens der AfD befürchtet Schroth nicht, dass die Kommunalpolitik in der Stadt völlig umgekrempelt wird, allerdings sieht sie mögliche negative Auswirkungen auf die finanziellen Mittel für andere Fraktionen und die alltagstauglichere Ablehnung von Menschen als große Sorgen. Während sie eine gewisse Veränderung in der Grünen-Politik in Thüringen bemerkt, macht sie sich hinsichtlich Integration und Migration „wenig Hoffnung“, da sie eine grundlegende Ablehnung und Abgrenzung in der Bevölkerung feststellt. Trotzdem appelliert sie an alle, stark zu bleiben und im Integrationsbereich weiter zu arbeiten, betont aber auch die Notwendigkeit, die Verbindung zu nicht-migrantischen Menschen zu bewahren.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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