Die Aktion „Momento – Gutes über die Stadt“ in Gera ist eine bedeutende Initiative, die von der Evangelisch-Lutherischen Stadtkirchgemeinde in Zusammenarbeit mit der örtlichen Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) ins Leben gerufen wurde. Seit dem 5. Februar versammeln sich Bürger jeden Montagabend vor der Salvatorkirche, um ein Signal für ein weltoffenes und vielfältiges Gera zu setzen. Die Anzahl der Teilnehmer ist von anfänglich etwa 60 Personen auf über 110 angewachsen, wie Pfarrer Stefan Körner berichtet.
Diese Aktion verfolgt wichtige Werte wie Menschenwürde, Demokratie und einen friedlichen sowie respektvollen Umgang miteinander. Ziel ist es, eine Stadt zu schaffen, in der die Vielfalt der Menschen akzeptiert und begrüßt wird. Die wöchentlichen Treffen bieten Raum für Impulse, Gebete, Lieder und Austausch unter dem Motto „Herz statt Hetze“. Die Rednerliste ist bis nach Ostern gut gefüllt und umfasst Vertreter aus Kirchen, Schulen, Kunst und Politik, die gemeinsam gegen die zunehmende Angst in der Gesellschaft eintreten möchten.
Die Reaktionen auf die Aktion sind überwiegend positiv, aber es gibt auch Widerstand, besonders von rechtsextremen Gruppen, die parallel zu den Treffen von „Momento“ eigene Kundgebungen abhalten. Die Organisatoren sehen sich mit beleidigenden und verleumderischen Nachrichten in den sozialen Medien und per E-Mail konfrontiert. Trotz dieser Herausforderungen bleibt die versöhnende Botschaft der Aktion bestehen, was für einige als hinderlich empfunden wird, da es dem „Geschäft mit der Angst“ entgegenwirkt.
Die wöchentlichen Treffen sind bis zum Beginn der Schulferien im Juni geplant, danach wird entschieden, ob die Aktion fortgesetzt wird. Der Name „Momento“ ist ein Wortspiel aus dem lateinischen „memento“ („Erinnere dich/Gedenke“) und dem Moment, den man ergreifen und leben soll. „Momento – Gutes über die Stadt“ bleibt somit eine wichtige Initiative in Gera, die für ein respektvolles und offenes Miteinander eintritt und ein Zeichen gegen Angst und Hetze setzt.