Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat den bekannten Fernsehmoderator Steffen Quasebarth als Kandidat für die Landtagswahl am 1. September in Thüringen nominiert. Quasebarth, der 32 Jahre lang das „Thüringen Journal“ des MDR moderierte, stellt sich nun hinter Katja Wolf und Steffen Schütz auf Platz 3 der Landesliste des BSW.
Die Entscheidung, sich politisch zu engagieren, sei schon lange ein Wunsch von Quasebarth gewesen, der jedoch aufgrund seines Berufs bisher unvereinbar schien. Die Bekanntgabe von Katja Wolfs Wechsel zur BSW habe ihn schließlich dazu bewogen, den Schritt in die Politik zu wagen. Unterstützung erhielt er auch von Sahra Wagenknecht, die persönlich um ihn warb.
Weitere prominente Kandidaten auf der BSW-Liste sind der ehemalige Grünen-Politiker Frank Augsten und die ehemalige Bundestagsabgeordnete der Linken, Sigrid Hupach. Das BSW plant, bei der Landtagswahl zwischen 17 und 25 Prozent der Stimmen zu erreichen und strebt eine verlässliche Landesregierung an. Die Partei setzt sich vor allem für Frieden und Bildung als zentrale Themen ihres Wahlprogramms ein.
Trotz des dünnen Personals will das BSW auch Direktkandidaten in weniger als einem Drittel der Wahlkreise aufstellen. Aktuell verzeichnet die Partei in Thüringen nur 47 Mitglieder, plant jedoch bis Jahresende auf 100 Mitglieder zu wachsen. Die Geschwindigkeit dieses Wachstums wird maßgeblich von Berlin bestimmt. Robert Henning, der erste Bürgermeister des BSW, betonte die Bedeutung eines Gegenpol zur kriegslüsternen Grundstimmung in den etablierten Parteien.