Thüringen

Erstarkende Rechtsextremismus: Gedenkstätten fordern mehr Unterstützung

Forderung nach mehr Personal für Gedenkstätten

Die Gedenkstätten, die die Gräueltaten des Nationalsozialismus aufarbeiten, sehen sich mit einer wachsenden Bedrohung durch rechte Parteien konfrontiert. Der Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Axel Drecoll, fordert daher eine bessere Personalausstattung, um dieser Herausforderung zu begegnen. Er betont die Notwendigkeit einer politischen Offensive von Bund und Ländern, um die Bildungsarbeit und die Zusammenarbeit mit Schulen zu stärken.

Die Gedenkstätte Sachsenhausen in Oranienburg und die Gedenkstätte Buchenwald in Thüringen kämpfen ebenfalls mit Personalmangel und räumlichen Engpässen, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Allein 2023 besuchten rund 500.000 Menschen das ehemalige Konzentrationslager Sachsenhausen in Oranienburg, was auch auf zunehmende antisemitische und israelfeindliche Angriffe auf dem Gelände zurückzuführen ist.

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Historischer Rückblick auf rechte Gewalt

Die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück in Fürstenberg an der Havel war in den 90er Jahren vermehrt Ziel rechtsextremer Übergriffe. Ein bedrückendes Beispiel ist der Brandanschlag auf Baracken in der Gedenkstätte Sachsenhausen im Jahr 1992. Diese Ereignisse verdeutlichen die Gefahr einer Wiederkehr rechter Gewalt und rechtsextremer Bewegungen.

Besorgnis wegen Erstarken rechtsextremer Strömungen

Angesichts der bevorstehenden Landtagswahlen im Osten und dem Erstarken der AfD äußert die Gedenkstätten-Stiftung ihre Besorgnis. Die Angst vor einer Veränderung des gesellschaftlichen Klimas ist auch unter Opfergruppen spürbar. Geschichtsrevisionistische Ansichten dürfen nicht hingenommen werden. Die Stiftung plant eine intensive Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Organisationen und Ehrenamtlichen, um die Bedeutung der NS-Aufarbeitung für die Demokratie zu betonen.

Die jüngsten Wahlergebnisse signalisieren einen deutlichen Rechtsruck in Brandenburg. Die AfD wird als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft, während rechtsextreme Straftaten in Deutschland im Jahr 2023 stark zugenommen haben. Angesichts dieser Entwicklungen wird die Forderung nach mehr Personal und finanziellen Mitteln für Gedenkstätten dringlicher denn je. dpa

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