Ein neuer Akteur betritt einige Monate vor der Landtagswahl in Thüringen die politische Bühne. Die Partei „BSW“ unter Sahra Wagenknecht erhält Gesellschaft durch den ehemaligen Verfassungsschutz-Präsidenten Hans-Georg Maaßen, auch wenn seine Kandidatur in Thüringen unwahrscheinlich ist. Die Werteunion hat eine Partei ins Leben gerufen, die sich ideologisch weiter rechts der Union positioniert. Die Parteigründung fand auf einem Schiff auf dem Rhein nahe Remagen statt, mit der Teilnahme von Maaßen und seinen Anhängern.
Die Werteunion plant, bei den Landtagswahlen im September in Thüringen, Brandenburg und Sachsen anzutreten, aber nicht bei der Europawahl im Juni. Hans-Georg Maaßen hat sich als Parteivorsitzkandidat für die neue Partei angekündigt. Obwohl Maaßen sich politisch wohl nicht in Thüringen engagieren wird, plant er, aktiv am Wahlkampf teilzunehmen, um einen bürgerlichen Ministerpräsidenten für Thüringen zu unterstützen.
Die Werteunion möchte nach eigenen Aussagen die Lücke zwischen der klassischen CDU/CSU und der radikalisierten AfD füllen. Maaßen betont die Bedeutung klassischer bürgerlicher Werte, die die CDU geprägt haben. Die Chancen der Werteunion bei den bevorstehenden Wahlen werden von Politikwissenschaftler Uwe Jun als gering eingeschätzt. Er weist darauf hin, dass die Parteien bereits auf einem engen politischen Feld agieren und die AfD als etablierter Magnet für Protestwähler gilt. Jun spekuliert über potenzielle Wähler, die aufgrund der politischen Entwicklung der CDU unter Merkel zur Werteunion wechseln könnten, während Maaßens Ziel darin besteht, Wähler der AfD anzusprechen. Es wird betont, dass Maaßen auch eine Koalition oder Zusammenarbeit mit der AfD nicht ausschließt. Die Werteunion strebt an, sich als Partei zwischen der Union und der AfD zu positionieren, obwohl eine Nähe zur AfD nicht zu leugnen ist.